Wenn's um Leben und Tod geht

Im Sitzungssaal des Rathauses in Speicher organisierte das Rote Kreuz das erste Expertenforum zur Thematik "Schlaganfall - ein Notfall".

 Experten (linkes Foto) klärten wichtige Fragen rund um den Schlaganfall. Über 100 Besucher hörten interessiert zu. Foto: DRK

Experten (linkes Foto) klärten wichtige Fragen rund um den Schlaganfall. Über 100 Besucher hörten interessiert zu. Foto: DRK

Bitburg-Prüm. (red) Über 100 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer aus Speicher und Umgebung konnten sich beim Rotkreuz-Expertenforum durch die versierten Spezialisten Dr. Hans-Peter Allerödder (Chefarzt der Marienhausklinik Bitburg), Dr. Detlef Stiemert (Arzt für Allgemeinmedizin und Leitender Notarzt, Speicher), Matthias Neumann (Bereitschaftsleiter und Rettungassistent, Speicher) und Marijke Biefel (Pflegedienstleiterin der Rotkreuz-Sozialstation Bitburg) unter der Moderation des Lehrrettungsassistenten Paul Ewen (Bettingen) über die Entstehung, die Risikofaktoren und vor allen Dingen die vorbeugenden Maßnahmen bezüglich eines Schlaganfalls informieren. Die Schirmherrschaft für dieses Forum hatte Bürgermeister Rudolf Becker übernommen.Schnell erkennen, schnell und richtig handeln

Diese Veranstaltung war zugleich die erste Aktion der DRK-Familienbildungsstätte zur der Einrichtung eines Netzwerkes "Familienbildung" mit dem Schwerpunktbereich "Gesundheit" (Prävention/Förderung), welches kürzlich vom rheinland-pfälzischen Familienministerium anerkannt wurde.Allerödder ging in seinem Eingangsvortrag auf die Ursachen eines Schlaganfalls ein. Beim Schlaganfall kommt es zu plötzlichen Durchblutungsstörungen von Teilen des Gehirns, entweder dadurch, dass ein zum Gehirn führendes Blutgefäß verstopft ist und es zu einer Mangeldurchblutung kommt, oder dadurch, dass es durch einen Riss eines Blutgefäßes zu einer Blutung ins Gehirn kommt. Beide Zustände sind lebensbedrohliche Krankheitsbilder, die bei zu später Behandlung oftmals zu langwierigen Spätschäden führen kann, so Allerödder eindringlich.Allen Referenten war es wichtig, dass die interessierten Zuhörer einen Schlaganfall schnell erkennen, um auch fachgerecht und schnell handeln zu können. Eigentlich, so Dr. Allerödder, sind die Warnzeichen sehr deutlich.Es gilt, sie nur richtig zu erkennen und dann schnell zu handeln. Einige Symptome im Überblick: Herabhängender Mundwinkel, Sprach- und Sprechstörungen, halbseitige Lähmungserscheinungen und/oder Taubheitsgefühl auf einer Körperseite und gegebenenfalls Sehstörungen.Der Speicherer Allgemeinmediziner Dr. Stiemert ging in seinem Vortrag nochmals auf die Hauptrisikofaktoren eines Schlaganfalls ein. Diese sind: Alter, zu hoher Blutdruck, hoher Blutzuckerspiegel (Diabetes mellitus), Rauchen, Störungen des Fettstoffwechsels und chronischer Alkoholismus.Forum soll im Kreis etabliert werden

Nach einigen Tipps der Experten, wie zum schnellen Handeln (bei jeder rasch eintretenden Störung der Kraft, des Gefühls, des Sehens oder der Sprache - siehe Symptome - sollte sich jeder sofort an den Hausarzt, den ärztlichen Notfalldienst oder das nächst gelegene Krankenhaus wenden - Notruf: 112) oder der Vorbeugung (Risko-Einschätzung mit dem Hausarzt, gesunde Ernährung, Sport), wiesen alle Experten unisono darauf hin: "Fragen Sie nicht: Was macht mich krank? ... sondern fragen Sie ‚Was trägt zu meiner Gesundheit bei?'" Denn, so Dr. Stiemert abschließend: "Jeder kann sein eigenes Schlaganfall-Risiko mitbestimmen."Im Resümee der Veranstaltung zeigte sich der pädagogische Leiter des DRK-Bildungswerkes Bitburg-Prüm, Rainer Hoffmann, sehr zufrieden über das große Interesse der Bevölkerung und kündigte an, diese Expertenforen überall im Kreis "mit für die Menschen wichtigen Gesundheitsthemen" zu etablieren.

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