Wer im Trockenen parkt, soll mehr bezahlen

BITBURG. Um das jährliche Defizit der drei Bitburger Parkhäuser zumindest etwas zu verringern, sollen die Gebühren angehoben werden. Die erste Stunde soll kostenfrei bleiben. Heute entscheidet der Stadtrat.

 Die Richtung ist klar: Die Gebühren fürs Autoabstellen in Bitburger Parkhäusern werden erhöht.Foto: Roland Grün

Die Richtung ist klar: Die Gebühren fürs Autoabstellen in Bitburger Parkhäusern werden erhöht.Foto: Roland Grün

Alles wird teurer, künftig wohl auch das Parken in Bitburgs Parkhäusern. Zuvor darf man aber noch eine lebhafte Stadtratsdebatte über das Für und Wider der geplanten Preiserhöhung erwarten. Dabei hatte der Werksausschuss bereits den ursprünglichen Plan der Stadtwerke, die Zeit des Freiparkens von einer Stunde auf eine halbe zu kürzen, abgelehnt, und die Beschlussvorlage so verändert, dass zwar weiterhin eine Stunde lang zum Nulltarif geparkt werden kann. Danach jedoch wird es deutlich teurer, ein Auto in Bitburg überdacht abzustellen. 1,50 Euro soll jede angefangene Stunde künftig tagsüber kosten. Bisher lag der Tarif für die zweite Stunde bei 80 Cent. Ab der dritten kostete es einen Euro. Die meisten Parkhaus-Nutzer werden von der Änderung jedoch kaum etwas spüren. Denn bei einer Erhebung der Stadtwerke, die die Parkhäuser in ihrer Obhut haben, ergab, gaben etwa 60 Prozent der Befragten an, ihr Auto weniger als eine Stunde lang unter Dach abzustellen. Für eine andere Nutzergruppe wird's sogar billiger. Denn mit der vorliegenden Satzung wird, sofern der Stadtrat heute zustimmt, der Höchstpreis pro Tag auf 15 Euro festgelegt. Zudem wird es günstiger, sein Auto über Nacht im Parkhaus zu lassen: Zwischen 21 Uhr und 7 Uhr sollen künftig pro Stunde nur 50 Cent, als maximal für die Nachtstunden zwei Euro berechnet werden. Bisher wurde zwischen Tag und Nacht nicht unterschieden. Höchstpreise fehlten auch, was bei manchem, der seinen Wagen stehen ließ und ein Taxi nahm, zu einer Überraschung führte, wenn er am nächsten Tag die Rechnung sah. Von der neuen Regelung erhofft sich Stadtwerke-Chef Manfred Boor, dass das Parken im Haus gerade für Menschen, die am Abend über den Durst getrunken haben, aber auch für solche, die beispielsweise für einige Zeit ins Krankenhaus müssen, attraktiver wird. Mit der neuen Satzung wollen die Stadtwerke jährlich rund 30 000 Euro mehr einnehmen. Darauf hatte unter anderem die Kommunalaufsicht gedrängt. Denn die Verluste, die die Stadtwerke mit den Parkhäusern erwirtschaften, sind beachtlich und könnten in den nächsten Jahren noch steigen. Denn mit der Einweihung des neuen Parkhauses an der Neuerburger Straße am 1. August wachsen Unterhaltungs-, Betriebs- und Investitionskosten. In diesem Jahr wird mit einem Minus von 308 700 Euro gerechnet, von denen 150 000 Euro ausgabewirksam werden und aus der Stadtkasse auszugleichen sind. Die Prognosen bis 2006 gehen ohne Preisanhebung von einem Anstieg der Verluste auf 348 000 Euro pro Jahr aus, von denen die Stadt 190 000 Euro zu tragen hätte. 700 Parkplätze sind gratis und ohne Zeitlimit

Insgesamt - das heißt inklusive Kunden- und Privatparkplätzen - gibt es in der Bitburger Innenstadt rund 2900 Abstellplätze. 367 davon befinden sich in den Parkhäusern Annenhof und Neuerburger Straße, sowie in der Tiefgarage am ZOB und sind daher von der Gebührenerhöhung betroffen. Für 75 der Abstellplätze muss ein Parkschein gelöst werden. Auf 563 Parkplätzen gibt es keine Gebühren, aber Parkscheiben-Pflicht. 700 Plätze sind kostenlos und zeitlich unbegrenzt nutzbar. Die Bitburger Stadtrats-Sitzung beginnt heute, 17. Juli, um 17 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses.

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