Wer kickt, schwänzt nicht

BITBURG. Beim Streetsoccer-Turnier kickten etwa hundert Mannschaften mit rund 400 Jugendlichen in der Sportschule in Bitburg. Für die Fußballer stand ihr Sport im Vordergrund, für die Organisatoren aber auch die Zu-kunft des FC Bitburg und der sozialpolitische Hintergrund.

Peter, Bastian, Steffen und Sven haben sich per Zufall kennen gelernt. Die 14-jährigen Schüler waren sich sofort einig, als sie vom Streetsoccer-Turnier hörten. "Da machen wir mit. Wir sind ein Team", erzählen die Jungs übereinstimmend. So wie diese vier gab es etliche Mann-schaften, die meisten kamen gleichwohl organisiert aus den Fußballvereinen der Region. In fünf Gruppen, unterteilt in die Altersstruktur der C-, D-, E- und F-Jugend sowie eine Bambini-Klasse, traten die Kicker gegeneinander an. In der Halle der Sportschule waren die beiden Aluminiumkäfige aufgebaut."Die Jungs sollen nicht auf der Straße rumlungern"

"Die 16 mal elf Meter großen Spielfeldeingrenzungen haben wir gekauft, weil es so was kaum zu mieten gibt", sagt Edgar Schmitt. Der Vorsitzende des FC Bitburg hatte auch die Idee zu der Veranstaltung, die gleich mehrere Zwecke verfolgt: Sportliches Angebot mit Spaß am Fußballspiel, Förderung der Jugendarbeit im FC Bitburg und Suchtprävention. "Die Jungs sollen nicht nur einfach auf der Straße rumlungern, sondern die Möglichkeit haben, sich aktiv und sportlich zu betätigen. Wir sehen dies auch vor dem Hintergrund, dass es leider auch in Bitburg eine Drogenszene gibt, vor der wir die jungen Leute bewahren wollen", beschreibt Schmitt einen der Gründe und weiß, "dass gute Fußballer auch sozial integriert sind und regelmäßig Schule oder Lehrstelle besuchen. Sie gehören in aller Regel eben nicht zu den Schwänzern", sagt Schmitt. Auch die Mitorganisatoren Edgar Bujara vom Autohaus Schaal und Rüdiger Reichel von der gleichnamigen Gebäudereinigungsfirma halten die Einbindung von Jugendlichen in die Sportvereine für sehr wichtig. Neben Eddy's Sportshop, der Volksbank Bitburg, Reifen Becker und anderen Sponsoren zeichnen sie mitverantwortlich für das Turnier. Streetsoccer, das ist Fußballspielen auf engstem Raum. Die vier Kicker einer Mannschaft agieren ohne Schiedsrichter. "Die Burschen spielen frei weg und können so auch ihre Technik und das Zweikampfverhalten noch etwas verbessern", urteilt Winfried Kettler vom SC Stahl über das Geschehen. Er ist gleich mit drei Mannschaften im D-Jugend-Alter angereist. Auch ein buntes Rahmenprogramm wird angeboten. Iris Loskill und zwei Kolleginnen von der Kindertagesstätte Zuckerborn kümmern sich um die Kinder, die in einer ruhigeren Ecke lesen oder sich schminken lassen wollen. Am Sonntag herrscht Riesenan-drang. Fußball und immer wieder laute Torschreie sind zu hören.

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