"Keine Ahnung", sagte der 19-jährige arbeitslose Hauptangeklagte Christopher P. bei der Verhandlung vor dem Schöffengericht Bitburg. Er machte keine Angaben, warum er am 6. September 2004 in der Hauptschule Prüm zusammen mit den 17-jährigen Erik P. und Dennis O. andere Jugendliche zusammengeschlagen hatte. Zwei Jungen hatten sich um ein Mädchen gerauft, "die es eigentlich nicht wert war", wie sich ein Zeuge auf Fragen des Gerichts ausdrückte. Die Angeklagten kamen hinzu und mischten sich ein, ein weiterer anwesender Junge forderte sie auf, sie sollten sich raushalten. Dieser Junge wurde von den drei Angeklagten verprügelt. Gericht geht über Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus

Drei Tage nach diesem Prümer Vorfall wurde Christopher P. wegen einer anderen Schlägerei vor dem Prümer Amtsgericht zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Eine Wirkung zeigte das Urteil nicht. Beim Oktoberfest 2004 in Schwirzheim rempelten Christopher P. und Erik P. morgens gegen 4 Uhr ein Mädchen an, das gemeinsam mit Freund und Freundin auf dem Nachhauseweg war. Die Angeklagten schlugen den Freund zusammen, ein Mädchen wurde an den Haaren gezogen und zu Boden geschleudert. Ein weiterer Junge, der zur Hilfe kam, musste nach Schlägen und Tritten der Angeklagten mit gebrochener Nase und ausgeschlagenen Schneidezähnen ärztlich behandelt werden. Wegen der Taten in Prüm und Schwirzheim mussten sich die drei Schläger in Bitburg verantworten. Das Gericht verhängte weitaus höhere als von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafen: Christopher P. wurde zu 30 Monaten Haft ohne Bewährung, Erik P. zu zwei Jahren unter dem Aspekt der Vorbewährung verurteilt - streng nach dem Motto des Bitburger Gerichts "Wer prügelt, der sitzt ein". Dennis O. muss eine Woche Dauerarrest absitzen und 50 Sozialstunden leisten.