Wer will noch mal - Wer hat noch nicht?

PRÜM. Der Stadt Prüm steht der spannendste Bürgermeister-Wahlkampf ihrer Geschichte bevor. Mit ihren Bewerbern Mathilde Weinandy (CDU) und Markus Fischbach (SPD) sind die großen Parteien zeitig aus den Startlöchern gekommen. Freie Wählergemeinschaft (FWG) und Prümer Bürgerbewegung (PBB) haben dagegen noch keine Entscheidungen getroffen.

In direkter Wahl bestimmen die Prümer am Sonntag, 13. Juni, ihren neuen Bürgermeister - oder ihre Bürgermeisterin. Mit Mathilde Weinandy (CDU) nämlich tritt in diesem Jahr zum zweiten Mal ein Frau an. Dabei geht die amtierende Landtagsabgeordnete davon aus, dass sie mehr Zuspruch erhalten wird als Barbara Hiltawski, die vor fünf Jahren als Ex-Landtagsabgeordnete für die SPD in den Wahlkampf gezogen war und sich hinter Hansgerd Haas (FWG) mit schlappen 23 Prozent der Stimmen zufrieden geben musste. Mit der traditionell stärksten Fraktion im Rücken und dem Bonus von Landtagsmandat sowie dem Posten der ersten Stadtbeigeordneten dazu werden Weinandy in Prüm die größten Chancen eingeräumt.Zweikampf oder mehr?

Die SPD hingegen setzt in diesem Jahr wieder auf einen Mann. Mit Markus Fischbach bewirbt sich der bekannteste Prümer Genosse um die Nachfolge von Hansgerd Haas, der, inzwischen 68 Jahre alt, aus gesundheitlichen Gründen auf eine erneute Kandidatur verzichtet. 1999 hatte Haas das Rennen mit satten 55 Prozent im ersten Wahlgang für sich entschieden. Markus Fischbach, Fraktionschef der SPD im Stadtrat und stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Verbandsgemeinderat, wird in der Stadt als absolut ernst zu nehmender Gegner eingestuft.Während das Top-Duell 2004 zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt eindeutig Weinandy gegen Fischbach heißt, ist innerhalb von FWG und PBB noch keine Entscheidung gefallen. Zwar pfeifen die Spatzen - so laut sie können - von den Dächern, dass die PBB zum zweiten Mal nach 1999 Walter Braus nominieren wird. Der Kataster-Beamte, der vor fünf Jahren auf 22 Prozent kam, wehrt aber noch ab: "Wir haben im Dezember einen neuen Vorstand gewählt. Wir lassen zunächst einmal den Karneval vorüber gehen", erklärt Braus und kündigt gleichzeitig an: "Kandidat und Liste für den Stadtrat werden Ende Februar/Anfang März bestimmt."Ob er diesmal selbst kandidiere oder vielleicht doch ein anderer, stehe deshalb noch nicht zu 100 Prozent fest. Braus: "Vielleicht ist ja einer bereit, es zu machen."Auch in der FWG ist noch keine Entscheidung gefallen. "Ich werde von vielen Leuten auf eine Kandidatur hin angesprochen", mäßigt Marzellus Boos die Ungeduldigen.Familie muss einverstanden sein

Diese Entscheidung müsse allerdings wohl überlegt sein, bemerkt der Oberstudienrat am Regino-Gymnasium. "Das sollte man also nicht übers Knie brechen."Fest steht für Boos, dass er über eine Kandidatur nachdenkt. Die aber müsse auch in der Familie abgenickt werden."Nein gesagt" habe er jedenfalls noch nicht. "Wenn man im Beruf steht, ist das keine einfache Aufgabe", weiß der FWG-Kreisvorsitzende und schiebt die Entscheidung nach hinten: "In der Tat haben mich viele Leute aufgefordert, den Schritt zu tun. Aber jetzt ist zunächst einmal die Zeit der Prinzenproklamationen."Falls es bei der Bürgermeister-Wahl am 13. Juni keinen Sieger gibt, ist 14 Tage später Stichwahl.

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