Wettkampf mit Profi-Fliegern der Spitzenklasse

Die Waldstadt Prüm zur Maienzeit: Die Sonnen lacht, die Bienen summen, die Blumen blühen. Passend dazu wird am Sonntag, 24. Mai, ein nicht alltägliches Jubiläum gefeiert. Das 125. Stiftungsfest des Bienenzuchtvereins Prümer Land. Imker und Immen laden ein in ihren idyllisch gelegenen Pavillon an der Kurparkstraße.

 Hans-Josef Langen (links) und stellvertretender Vorsitzender Anton Ennen sind bienenvernarrt. Die Krabbeltiere machen sie froh und zufrieden. TV-Foto: Elmar Kanz

Hans-Josef Langen (links) und stellvertretender Vorsitzender Anton Ennen sind bienenvernarrt. Die Krabbeltiere machen sie froh und zufrieden. TV-Foto: Elmar Kanz

Prüm. (ka) Beim Bienenzuchtverein Prümer Land wird am 24. Mai, ab 11 Uhr im Pavillon an der Kurparkstraße ein interessantes Programm geboten, denn der Verein feiert sein 125. Stiftungsfest.

Schirmherrin ist Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy, Mitwirkende sind die Alphornbläser aus Büdesheim. Nicht nur alles rund um den Bienenkorb erfahren die Festgäste, sogar veritabler Flugsport wird ihnen geboten. Beim "Großen Aero-Preis von Prüm" liefern sich etwa fünfzehn Bienen der Spitzenklasse, alle ausgesuchte Profiflieger, spannende Duelle.

Wie bei Leistungssportlern üblich, sind sie an ihren Rückennummern zu erkennen. Auf Sieg und Platz kann gewettet werden. "Vom Start bis zum Ziel, dem Imkerpavillon, sind es etwa zwei bis drei Kilometer", erklärt Anton Ennen, stellvertretender Vereinsvorsitzender. Die reine Flugzeit betrage maximal fünf Minuten. Allerdings fehle es den Athleten bisweilen an echtem Profiverhalten und unbedingtem Siegeswillen, klagt Ennen. "Wenn sie unterwegs Bekannte treffen oder Blüten mit köstlichem Nektar locken, legen sie gerne schon mal ein Päuschen ein. Dann kann es dauern. Aber ins Ziel kommen sie immer". Wie hoch der Prümer Aero-Preis dotiert ist, kam nicht zur Sprache. Etwas ruhigere, aber kaum weniger interessante Programmpunkte sind botanische Führungen, Imkerei-Informationen oder Diskussionen, die Herstellung von Kerzen - natürlich aus Bienenwachs -, der Verkauf von Pflanzen und einiges mehr. Auch für das leibliche Wohl, vermutlich inklusive süßem Honig, ist bestens gesorgt.

Der Bienenzuchtverein Prümer Land hat zurzeit 70 Mitglieder. Neue sind immer willkommen. Im Imkerpavillon an der Kurparkstraße - er ist gleichzeitig Clublokal - gibt es einen aus drei Völkern bestehenden Lehrbienenstand. Sonntags von 13 bis 16 Uhr ist er geöffnet. Im Frühjahr finden hier Imkerkurse, vorwiegend für Anfänger, statt. "Sie sind kostenlos, und die Resonanz ist groß", sagt Anton Ennen. Auch viele Kindergärten würden sich für die Imkerei interessieren. Was eine Gruppe von zwölf Prümer Imkern vor 125 Jahren bewogen hat, einen Bienenzuchtverein für den Kreis Prüm zu gründen, sei heute schwer nachzuvollziehen, meint Ennen im Rückblick auf die Vereinsgeschichte.

Rohrzucker nämlich wurde ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts massenhaft aus Amerika eingeführt, und auch der inzwischen vorwiegend im Raum Köln produzierte Rübenzucker machte den Honig entbehrlicher. "Aber die Imkerei ist mehr als nur Honig zu produzieren", resümiert Anton Ennen, "der Umgang mit den niedlichen Krabbeltierchen macht froh, zufrieden und bietet eine Menge interessanter Aspekte.

Das "perfekte Chaos" (wie es ein Imker treffend formulierte), mit dem sie ihren Staat bestellen, ist faszinierend und regt zum Philosophieren an".

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