Wie die Sardinen zum Einsatzort

BETTINGEN. Mit einer Mannschaftsstärke von zwölf Jugendlichen ist die Bettinger Jugendfeuerwehr derzeit von Nachwuchssorgen verschont. Doch leider passen die Jungen und Mädchen nur gestapelt in das Feuerwehrauto der Bettinger, weshalb die helfenden Helmträger dort jetzt auf der Suche nach Sponsoren für ein weiteres Fahrzeug sind.

 Das Feuerwehrauto der Bettinger ist nicht nur alt, sondern für die große Jugendfeuerwehr vor allem zu klein. TV-Foto: Uwe Hentschel

Das Feuerwehrauto der Bettinger ist nicht nur alt, sondern für die große Jugendfeuerwehr vor allem zu klein. TV-Foto: Uwe Hentschel

Wenn in Bettingen der Alarm los geht, wird es eng. Vor allem in der Feuerwache. Dann müssen die ehrenamtlichen Feuerwehrmänner dort zunächst den roten LT 28, Baujahr 1978, aus der Garage fahren, damit sie überhaupt Platz zum Umziehen haben. Und bevor der Wagen die Wache verlässt, müssen zunächst die Spiegel eingeklappt werden. Sonst passt er nicht durchs Tor. "Noch knapp zwei Jahre, dann kommt der Neue", sagt Wehrführer Thomas Schmitt und meint mit dem "Neuen" das Fahrzeug, das dann den alten LT ablösen wird. Und möglicherweise wird der Neue dann gar nicht mehr in das Gerätehaus passen. Auch nicht mit eingeklappten Spiegeln und ohne Luft in den Reifen. Doch das ist nicht das Problem. Denn die Bettinger sind zuversichtlich, irgendwann in ein größeres Gerätehaus umzuziehen. Und dann ist auch mehr Platz da. Vielleicht auch Platz für ein zweites Fahrzeug - womit wir beim eigentlichen Problem der Bettinger Feuerwehr sind. "Wir haben eine Jugendfeuerwehr, die relativ stark ist", sagt Jugendwart Thomas Birnfeld und ist darüber auch sehr froh. Doch wenn er, die beiden weiteren Betreuer und die insgesamt zwölf Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 18 Jahren zu Übungs- oder Ausflugszwecken auf Reise gehen, dann stößt das Tragkraftspritzenfahrzeug der Bettinger mit sechs Sitzplätzen schnell an seine Grenzen. Und das wird sich auch nicht ändern, wenn der alte LT durch den Nachfolger ersetzt wird. Alles, was nicht ins Feuerwehrauto passt, muss mit privaten Fahrzeugen zum Einsatzort. Das gilt für die Jugendlichen wie auch für die 23 Mann starke Truppe der Erwachsenen. Zuschüsse? Fehlanzeige!

Die Bettinger wollen deshalb ein zweites Fahrzeug, einen Kleinbus oder - wie es richtig heißt - einen Mannschaftstransportwagen. Von Land und Verbandsgemeinde gibt es da auch keine Einwände. Allerdings auch keine Zuschüsse. Darum muss sich die Feuerwehr selbst kümmern und hat deshalb bereits viele Unternehmen im Ort und in der Region angeschrieben mit der Bitte, den Verein bei der Anschaffung seines Fahrzeugs finanziell zu unterstützen. Was Alter, Fahrzeugmarke und Kaufpreis betrifft, "so haben wir uns da kein Ziel gesetzt", sagt Birnfeld, "sondern versuchen einfach, so viel wie möglich zu sammeln". Die Ansprüche der Bettinger passen sich an die Spendenbereitschaft der Sponsoren an, doch bewegt sich derzeit beides auf äußerst niedrigem Niveau. "Wir haben bereits viele Absagen bekommen", sagt der Jugendwart und ist außerdem enttäuscht, dass sich einige der Firmen auf die Spendenanfrage gar nicht mehr gemeldet hätten. Das ist ernüchternd, doch deswegen aufgeben will die Feuerwehr nicht. Vielleicht überlegt es sich der eine oder andere mit dem Spenden ja noch. Möglicherweise, wenn wieder irgendwo Feuerwehrfest ist. Oder wenn die Feuerwehr demnächst wieder zu Besuch ist, um die ganze Nacht braune Hochwasserbrühe aus dem Keller zu pumpen. Wer die Bettinger bei der Anschaffung ihres Fahrzeugs unterstützen möchte, kann sich entweder an Thomas Schmitt (06527/1839) oder Thomas Birnfeld (06527/1423) wenden oder direkt eine Spende auf das Konto 202630 bei der Raiffeisenbank östliche Südeifel, Bankleitzahl: 58662653, Stichwort: "Spende MTW Bettingen" überweisen.

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