Wie kommt ein BIT-Kennzeichen nach Arizona? Das Schilderrätsel von Seligman ist gelöst

Bleialf · Wie kam das BIT-Schild in den Wilden Westen? Der Journalist Armin E. Möller hat gestern in einem Gastbeitrag auf unserer Eifel-Heimatseite darüber berichtet, wie er das Kennzeichen in Seligman, Arizona, entdeckte - bei Friseur und Route-66-Aktivist Angelo Delgadillo. Heute können wir das Rätsel lösen, dank eines freundlichen Hinweises von Jörg Saxler aus Bleialf. Denn: Er war’s.

 Jörg Saxler mit Heinz-Peter Gilsons Schild bei Angelo Delgadillo. Links: in Arizona. Darüber: Jörg, Robert und Konrad Saxler.Fotos (2): privat /TV-Foto: F.-P. Linden

Jörg Saxler mit Heinz-Peter Gilsons Schild bei Angelo Delgadillo. Links: in Arizona. Darüber: Jörg, Robert und Konrad Saxler.Fotos (2): privat /TV-Foto: F.-P. Linden

Foto: (e_pruem )
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So wird man doch am Morgen gerne angesprochen - von einem Leser, der sich über einen Artikel amüsiert hat: "Mit einem Schmunzeln", schreibt uns Jörg Saxler, Chef des Restaurants Altes Backhaus in Bleialf, "habe ich eben den Artikel ,Und auf einmal gibt's BIT mitten in der Wüste' gelesen."

Denn der 39-Jährige war auch schon in Arizona. Und vor allem war er in Seligman: "2010 habe ich mit meinem Großvater Konrad und meinem Vater Robert einen Roadtrip in den Westen der USA unternommen", erzählt Jörg Saxler. Der Grund: Opa Konrad hatte einen amerikanischen Freund, Robert Mathis, der früher in der Eifel ein Unternehmen hatte - und am Forsthaus Schwarzer Mann wohnte.

Der Freund war inzwischen nach Kalifornien gezogen. Und Großvater Konrad Saxler hätte ihn gerne noch einmal besucht: "Er war bereits Ende 70. Da er aber kein Englisch sprach und die Reise selbst wohl auch nie angegangen wäre, gab ich ihm das Versprechen, mit ihm dorthin zu reisen." Und aus zwei Saxlers wurden dann drei: Als mein Vater davon Wind bekam", sagt Jörg Saxler, "schloss er sich uns sofort an. Und so fuhren drei Generationen Saxler mit dem Wohnmobil durch den Westen der USA."

Sie hatten aber etwas im Gepäck - eine kleine Gabe von Nachbar Heinz-Peter Gilson - "gleichzeitig überzeugter und eingefleischter Harley-Fahrer". Der hatte den dreien nämlich vor Antritt ihrer Reise erzählt, dass er ebenfalls bereits auf der historischen Route 66 (die von Chicago nach Los Angeles führt) unterwegs gewesen war, damals mit seinen Kegelkumpels, und beim Stopp in Seligman Angelo Delgadillo kennengelernt habe. Nur hatte Gilson damals kein Nummernschild zum Verschenken dabei.

Gilson gab deshalb nun den Saxler-Jungs sein altes Motorradschild mit - damit die es bei Delgadillo abliefern. Und genau: "So kam es dazu, dass jetzt das Schild BIT-PH-9 eine Wand in Seligman ziert." Wobei das PH für Gilsons Vornamen, Peter und Heinz, steht.

Und der hatte genau so viel Spaß, als er gestern den TV aufschlug: "Ich hab mich gefreut, dass mein Nummernschild einen würdigen Platz gefunden hat", sagt er und lacht. "Sieht doch gut aus!" Er hat sogar noch ein Foto des Motorrads, an dem das Schild angebracht war - leider nur von vorn, so dass man das Kennzeichen darauf nicht sehe.
Es ist also, wie wir hier formal vermerken möchten, kein Bitburger Schild, sondern ein Bleialfer Kennzeichen. Und so hat "der unerwartete Stoff", den Journalist Armin E. Möller dem TV geliefert hatte, eine unerwartete und schöne Auflösung gefunden.

Und sonst, wie war die Reise damals? "Sensationell", sagt Jörg Saxler. In den beiden Wochen seien er, sein inzwischen leider gestorbener Opa und Vater Robert rund 1600 Meilen (knapp 2600 Kilometer) durch den weiten und beeindruckenden Südwesten getourt. Im kalifornischen Murrieta, südlich von Los Angeles, besuchten sie Robert Mathis und rollten anschließend von San Diego an der Grenze zu Mexiko rüber nach Arizona: zum Grand Canyon, zu Angelo Delgadillo und über Las Vegas wieder zurück zur Küste. "Und wir haben meinem Opa einen Traum erfüllt", sagt Jörg Saxler.

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