Wie Maler die Eifel gesehen haben

Prüm · Bilder von Fritz von Wille und anderen Malern, die sich mit der Eifel befasst haben, sind derzeit im Prümer Haus des Gastes zu sehen. Die Ausstellung der Düsseldorfer Galerie Schwarzer ist noch mehr als drei Wochen lang geöffnet.

 Starkes Bild: Galerist Karl Schwarzer mit dem Gemälde von Pitt Kreuzberg im Prümer Haus des Gastes. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Starkes Bild: Galerist Karl Schwarzer mit dem Gemälde von Pitt Kreuzberg im Prümer Haus des Gastes. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Prüm. "Maler der Eifel" - es ist gewiss nicht die erste Ausstellung in Prüm mit diesem Thema. Sehenswert ist sie allemal: Am Samstag aus Anlass des Eifelvereinsjubiläums eröffnet, zeigt die Galerie Schwarzer dort Gemälde von vielen Künstlern, die sich von der Eifel haben begeistern lassen. Darunter befinden sich einige Überraschungen.
Begeistert - das ist auch das passende Wort für den Düsseldorfer Karl Schwarzer, der mit seinen beiden Brüdern Klaus und Bernd die Galerie in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt betreibt. Dort ist viel Modernes zu sehen und zu erwerben. Die Eifel und ihre Maler jedoch sind dem 60-jährigen Karl eine Herzensangelegenheit: "Die Eifel ist faszinierend", sagt er, und deshalb habe sie auch so viele Maler angelockt. Der erste: Carl Friedrich Lessing, Urenkel des Dichters Gotthold Ephraim Lessing. Der heute Bekannteste: Fritz von Wille, dem Schwarzer bereits 1988 und 2006 Ausstellungen in der Abteistadt widmete. Diesmal präsentiert er einige bisher kaum oder nie gesehene Gemälde, die sich bis vor kurzem noch in Privatbesitz befanden. Und er zeigt im direkten Vergleich, wie sich andere Künstler von Willes Arbeiten haben inspirieren lassen.
Schwarzer, dessen Urgroßmutter ("Tante Bärbchen") von der Urft stammte, schwärmt noch ein bisschen weiter: So schön sei die Eifel, dass auch berühmte Künstler, von Carl Schmitt-Rottluff über Otto Dix bis A.R. Penck hier gearbeitet hätten: "Selbst Christo hat Monschau verkleidet", sagt er (1971 war das, der Künstler verhüllte damals Teile der Burg), und steuert auf ein ganz besonderes, mit schwungvollem Strich farbenfroh gepinseltes Bild in der Prümer Ausstellung zu. Von weitem glaubt man eine Ahnung von van Gogh zu verspüren: "Das Bild ist eine Sensation", sagt der Galerist. Gemalt hat es Pitt Kreuzberg im Jahr 1913. Und Schwarzer hat nicht ganz unrecht mit seinem Urteil. Genau so wie mit seiner Begeisterung über eine kleine Monschau-Ansicht von einem Vertreter der Klassischen Moderne: Walter Ophey, der in Eupen geboren wurde. In einer anderen Ecke hängt ein Bild von einem nahezu Unbekannten - eine impressionistisch hingeworfene Ansicht des Weinfelder Maars von 1931. Der Künstler: Hans Grütter, geboren in der Schweiz. "Ein Kleinmeister", sagt Schwarzer. Aber ein schönes Bild. Und auch das spreche für den Zauber der Eifel und die Magie der Vulkanseen: "Ein Schweizer findet den Weg hierhin - und malt das Weinfelder Maar."
Es gibt noch mehr zu entdecken in der Ausstellung - und man hat Zeit dafür. Die Bilder, viele davon auch verkäuflich, sind noch zu sehen bis Freitag, 21. Juni, an allen Werktagen von 9 Uhr bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Eine weitere Ausstellung - im Prümer Konvikt - zeigt außerdem Fotos aus dem Eifeler Alltagsleben um das Jahr 1900 (9 bis 16 Uhr, bis Freitag, 7. Juni, Eintritt ebenfalls frei). fpl

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