Wie Prüm im Gedächtnis der Gäste bleiben will

Können die zahlreichen Besucher, die zum Rheinland-Pfalz-Tag in Prüm erwartet werden, noch mehr als nur schöne Eindrücke mit nach Hause nehmen, etwa eigene Souvenirs zum Landesfest? Diese Frage hat den Prümer Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt.

 Schon 25 Prümer Lämmer sind verkauft. Das erste von ihnen steht im Café Goldener Hahn. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Schon 25 Prümer Lämmer sind verkauft. Das erste von ihnen steht im Café Goldener Hahn. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Prüm. Rund 100 000 Besucher werden zum Rheinland-Pfalz-Tag vom 27. bis 29. Mai in Prüm erwartet. 100 000 Menschen, die sich möglicherweise lange an dieses Landesfest erinnern werden. Doch wird es in der Abteistadt Souvenirs zum Rheinland-Pfalz-Tag geben? Diese Frage warf SPD-Fraktionssprecher Markus Fischbach in der jüngsten Sitzung des Prümer Stadtrats auf. Schließlich sei es doch immer ein großer Wunsch vieler Leute, den Daheimgebliebenen oder sich selbst etwas mitzubringen, und so könne man doch zusätzliche Einnahmen generieren. Dabei sei eine Kooperation mit dem Gewerbeverein denkbar.

Lämmchen in China gemacht, in Holland bemalt



Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy reagierte skeptisch. "Bislang macht der Schönfelder Hof T-Shirts, das aber ausschließlich auf eigene Verantwortung", sagt Weinandy. Außerdem habe die Eifel-Tourismus GmbH ein großes Sortiment an Kappen, Jacken und sonstigen Produkten. Daher tue man sich schwer, eigene Andenken produzieren und einlagern zu lassen, die man dann am Ende möglicherweise nicht loswerde. "Die Leute kaufen einfach nicht mehr so viel", sagt Weinandy. Im Haus des Gastes lagerten auf dem Dachboden noch kistenweise Schriften zum Prümer Urbar-Fest, die man auch nicht losgeworden sei. Aus Tassen, die man früher einmal zusammen mit Josef Zierden und dem Gewerbeverein für das Eifel-Literatur-Festival angeschafft habe, zehre man immer noch bei Geschenkkörben. "Wenn aber jemand eine gute Idee hat und das selbst angehen will, soll er sich bei uns melden", sagte Weinandy.

"Wir sind da immer für originelle Ideen offen", bestätigt Steffen Bungert, bei der Mainzer Staatskanzlei für die Organisation zuständig. In Bad Kreuznach habe beispielsweise jemand einen Bad-Kreuznach-Taler gemacht. "Wir achten aber darauf, dass es nicht in Kitsch abgleitet." Zudem gibt es Anstecker, Mützen oder Taschen, die aber vorrangig als Gewinne bei Spielen dienen.

Eine Idee hat Guido Krämer: Er will Schaf-Figuren zum Selbstkostenpreis - zwischen drei und vier Euro - an die Geschäfte abgeben, wo die Besucher sie dann kaufen können. "Es gibt ein Muster, das sieht dem Prümer Lamm sehr ähnlich", sagt Krämer. Die Figuren wolle er noch mit einer Fahne versehen. Dabei handele es sich um hochwertige Produkte, die zwar in China produziert, aber in Holland Von Hand bemalt werden.

Bereits tätig geworden sind die Basilika-Freunde um Monika Rolef. "Wir haben Aufkleber mit der Basilika, außerdem sind 5000 Postkarten bestellt, auf denen dann auch der Rheinland-Pfalz-Tag-Stempel drauf ist", sagte Rolef. Zudem gebe es rund um das Prümer Wahrzeichen viele andere Dinge zu kaufen, die in der Basilika angeboten werden sollen. "Wir haben ein großes Angebot für die Leute", sagt Rolef. Extra zum Landesfest hat der Bund Frauenschuh knapp eineinhalb Meter hohe Prümer Lämmer aus Holz bei Walter Zimmer bestellt, die überall in den Geschäften und an den Ortseingängen die Gäste begrüßen sollen (der TV berichtete). "Herr Zimmer ist schon schweißgebadet, so groß ist die Nachfrage", sagt Rolef.

Außerdem will die Stadt einen Bildband mit den schönsten Motiven vom Landesfest erstellen lassen "Das haben andere Orte auch gemacht, das bekommen wir geschultert", sagt Weinandy.

Meinung

Souvenir? Schon alles hier!

Die Fraktionen im Stadtrat Prüm diskutieren also darüber, ob man nicht zum Rheinland-Pfalz-Tag auch Souvenirs aus der Abteistadt herstellen lassen und den Zigtausend Besuchern anbieten könne. Während hier der Optimismus überwiegt und dort die Skepsis, haben die Basilikafreunde und natürlich die wackeren Weiber rund um Monika Rolef schon alles eingetütet: Lämmchen, Kärtchen, Aufkleber. Das muss man ja nicht alles schön finden. Aber respektieren. Denn es steht für genau das, was die Politiker immer so fleißig fordern: Bürger-Engagement. fp.linden@volksfreund.deExtra Weitere Beschlüsse aus dem Stadtrat: Der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet "Dausfelder Höhe" wird an zwei Stellen geändert: Zum einen, um die Erweiterungen des Marktes "Profi Müller" zu ermöglichen, zum anderen für die geplante Erweiterung der Firma Grohmann, die das Gelände des ehemaligen Rewe-Einkaufsmarkts gekauft hat. (ch)

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