Kommunen Neuer Gemeindechef für Wawern

Wawern · ... und auch er ein Zugereister: Axel Goldmann zieht dafür sogar aus Köln in die Eifel.

 Ein Fest für den  Ortsbürgermeister (von links): Verbandsbürgermeister Aloysius Söhngen, Monika Alken, Anton Alken, Axel Goldmann.

Ein Fest für den Ortsbürgermeister (von links): Verbandsbürgermeister Aloysius Söhngen, Monika Alken, Anton Alken, Axel Goldmann.

Foto: Magdalena Hau

Vielleicht kann man ja fast schon von einem – erfreulichen – Trend sprechen: In einigen Dörfern der Eifel übernehmen Bürgermeister die Amtsgeschäfte, die nicht von dort stammen. So war es, zum Beispiel, zweimal bereits, in Wallersheim, wo dieses Jahr auf Josef Hoffmann (kam aus Jüchen bei Mönchengladbach) kürzlich Werner Feld (Leverkusen) folgte. Oder Niederlauch: Alexander Lindemann stammt aus dem nordrhein-westfälischen Bruchweiler.

Und so ist es jetzt auch ein paar Kilometer weiter in Wawern: Axel Goldmann ist dort einstimmig vom Gemeinderat zum neuen Ortsbürgermeister gewählt worden.

„Neu“ ist er natürlich nicht in der Gemeinde überm Nimstal: Er ist seit rund zwei Jahrzehnten Wochenend-Wawerner. In Köln leitet er derzeit noch seinen Betrieb mit EDV-Technik, sucht aber schon einen Kandidaten für die Übernahme. Und er erklärte sich auf Bitte des Gemeinderats dazu bereit, seinen Wohnsitz dauerhaft auis der Stadt ins Dorf zu verlegen und das Amt zu übernehmen. Wobei er gar kein Kölner ist, sondern auch dort ein „Imi“: Der 64-Jährige ist Schwabe und stammt aus Pforzheim.

Dass er nun in dem Eifeldorf das Amt übernehme, teilt der Rat in einem Schreiben mit, sei „Zeichen und Ausdruck beidseitiger besonderer Wertschätzung und der Integrationsfähigkeit von Wawern“.

Genau, das können sie gut – die Wawerner im Speziellen und die Eifeler insgesamt. Sogar beim Bürgermeister der übergeordneten Verbandsgemeinde Prüm haben sie das hinbekommen: Aloysius Söhngen (CDU) hat schließlich einen westerwälder Migrationshintergrund.

Söhngen verweist auch darauf, dass Goldmanns Ehefrau Marion Nowotny bereits seit vielen Jahren den Musikverein Wawern leitet – und sich der neue OB auch im Rahmen des Zukunftschecks Dorf schon für seinen Ort engagiert habe. Gerade hatten sie die Präsentation ihrer bisherigen Ergebnisse (Bericht folgt). Goldmann übernahm dabei auch die übergeordnete Funktion des sogenannten Kümmerers: „Und da kam man dann auf die Idee, ihn anzusprechen – ob er sich zur Verfügung stellen wolle als Ortsbürgermeister.“

Wollte er. Weil er, sagt Goldmann im Gespräch mit dem TV, dabei die Möglichkeit sehe, erstens „richtig im Dorf zu Hause zu sein“ und zweitens das Geschehen gestalten zu können: „Das fand ich sehr reizvoll.“ Zumal er keiner sei, der auf dem Sofa vor dem Fernseher sitze, sondern doch eher „ein Arbeitstier“. Außerdem sei die Selbstverwaltung in den Dörfern wichtig: Wenn man das nicht hinbekomme, „dann droht die Zusammenlegung mit einer anderen Gemeinde“.

Nach der Amtseinführung ehrte man Goldmanns verdienten Vorgänger: Anton Alken wurde aus dem Dienst an seiner Gemeinde verabschiedet. Er gehörte 25 Jahre dem Rat an, war zehn Jahre lang erster Beigeordneter und ebenfalls zehn Jahre Ortsbürgermeister. Zur jüngsten Wahl im Mai war er auf eigenen Wunsch nicht mehr angetreten. VG-Chef Söhngen und der neue Ortsbürgermeister würdigten die großen Verdienste Anton Alkens, auch der Rat, die Vereine und Verbände dankten und überreichten Geschenke an Alken und dessen Frau Monika.

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