Wiedersehen im Zug

Warum sollte es in der Eifel anders sein als in anderen Teilen Deutschlands? Da steht eine Bahnstrecke, mit der sich viele der Einheimischen identifizieren können, zur möglichen Reaktivierung an, und es wird mal wieder über das liebe Geld gestritten.

Über "nur" 400 000 Euro, wovon das Land auch noch einen Teil zuschießen würde, wird hier diskutiert. Ginge es hier um die Förderung einer Straße mit der genannten Summe, egal wie viel Verkehr dort herrscht, es gäbe wohl keine derart lange Diskussion. Der mögliche Radweg wäre zudem nicht familienfreundlich, da bis Gondelsheim von beiden Seiten Steigungen zu bewältigen sind. Für die spätere Verkehrssicherungspflicht hafteten die Anlieger-Gemeinden auf ihren Abschnitten. Zum Lustigen Prümtal kämen womöglich weit mehr Menschen als jetzt, da die Anreise für Leute aus Köln und Trier bisher zu umständlich ist. Wer gerne unterwegs noch ein Gläschen trinken will, muss auf die Teilnahme verzichten, weil er auf das Auto angewiesen ist.Vielleicht würde es auch gelingen, wieder Güterverkehr zum Weinsheimer Industriegebiet aufzubauen, die Straße zu entlasten und so auch mehr Verkehr auf die Strecke zu bringen, damit nicht nur Touristenzüge für Einnahmen sorgen. So könnte sich die Strecke rentieren. Zum Glück wurde die Strecke bislang nicht entwidmet und kann ohne größeren Bürokratie-Aufwand wieder dem Bahnverkehr dienen. Ein Entwidmungsverfahren kann sich in die Länge ziehen. Ob es erfolgreich ist, hängt davon ab, ob nicht ein sogenannter Verkehrsbedarf besteht. Das heißt, auch wenn einige sich eine Entwidmung wünschen, schützt das allgemeine Eisenbahngesetz der Bundesrepublik die Befürworter der Eisenbahn. Hoffen wir daher auf ein baldiges Wiedersehen im Zug nach Prüm. Dirk Thome, Birresborn

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