Herforst. "Wenn der Pfarrer durch das Dorf ging, hieß es nur der Herr kommt, dann liefen alle Kinder weg", erzählt Friedhelm Meyer aus Schweich. An den strengen Pfarrer können sich alle noch gut erinnern. Seitdem sind 60 Jahre vergangen. 1954 machten 24 Schüler ihren Abschluss an der Volksschule in Herforst. Danach zogen einige aus der Eifel weg, manche blieben. "Wer in den 50er Jahren weiterkommen wollte, musste hier weg. Aber ich denke bis heute gerne an Herforst und komme regelmäßig zurück", sagt Otto Pitsch, der die Idee zu einem Klassentreffen hatte. Heute lebt er in Sprockhövel bei Wuppertal. Das letzte Klassentreffen war vor 24 Jahren. Obwohl sich der Kontakt zwischen den ehemaligen Schülern etwas verloren hat, können alle sofort wieder an die Geschichten von damals anknüpfen. Zum Beispiel, als die Schüler während der Schulzeit auf dem Feld helfen mussten. Wenn sonntags Heu gemacht wurde, fiel das Fußballspiel zum Leidwesen der Jungen aus. Man traf sich nämlich im Dorf für gemeinsame Spiele. Der neu gebaute Flugplatz war für die Jugendlichen ein Abenteuer. Zum Klassentreffen kamen zwölf ehemaliger Schüler, acht sind inzwischen gestorben, vier mussten wegen Krankheit absagen. Durch die alten Fotos werden die Erinnerungen sofort wieder lebendig. Viele haben sich 24 Jahre lang nicht gesehen. "Es ist schön, meine Kindheitsfreundin Christel wieder zu treffen. Wir haben uns mit den Jahren aus den Augen verloren", sagt Marlene Rank aus Herforst. Klaus Schuppke, der in Speicher wohnt, erinnert sich noch gerne an die Zeit in der Märchengrotte, eine Institution der jungen Leute zum Tanzen. Wer nach Herforst kommt, kommt am Eifeler Platt nicht vorbei. Ortsbürgermeister Werner Pick liest ein Gedicht über das Leben von früher auf Eifeler Platt vor. Vieles hat sich seitdem verändert. Damals war jeder Dorfbewohner Bauer und hatte Vieh im Stall. Heute hat sich Herforst in ein reines Wohngebiet verwandelt. beba