Wiese statt Wasser für den Brunnen

Bitburg · Wasser plätschert schon längst nicht mehr im Brunnen im Konrad-Adenauer-Park. Dafür müsste die Stadt mindestens 150 000 Euro investieren, was derzeit das Budget sprengt. Frühestens 2016 wäre ein solcher Neubau realistisch. Bis dahin hat der Bauausschuss sich für eine Übergangslösung entschieden: Wiese statt Wasser.

 2002 sprudelt noch eine Fontäne im Park. TV-Foto: Archiv/Alexander Houben

2002 sprudelt noch eine Fontäne im Park. TV-Foto: Archiv/Alexander Houben

Bitburg. Er war ein Wahrzeichen der Stadt, der Springbrunnen im Konrad-Adenauer-Park. Als die Anlage in Betrieb ging, war Wilhelm Kreutzberg Bürgermeister. Damals, 1965, feierte Bitburg das erste Grenzlandtreffen. Es wurden Städtepartnerschaften mit dem belgischen Arlon und Rethel in Frankreich besiegelt. Fahnen dieser Länder wehen neben der deutschen, amerikanischen und luxemburgischen Flagge noch heute in dem Park. Doch Wasser plätschert dort längst nicht mehr.
Seit wann genau das so ist, kann die Stadtverwaltung nicht sagen. Irgendwann zwischen 2002 und 2004 - das lässt sich anhand alter Fotos rekonstruieren - ging die Pumpenanlage kaputt. Wasser stand zwar noch 2004 in dem Becken, aber auch damit war bald Schluss. "Da waren Rohre wie auch das Becken undicht. Der Wasserverbrauch war unglaublich hoch", beschreibt Berthold Steffes, Leiter des Tiefbauamts, die Lage. Kurzum: Der Brunnen war nicht mehr zu reparieren, ein Neubau wäre nötig gewesen. Der würde nach Kalkulation der Verwaltung mindestens 150 000 Euro kosten.
"Wenn wir die Fußgängerzone 2016 sanieren, wird auch der Park neu gestaltet, und dann wäre mit Fördermitteln auch wieder ein Brunnen denkbar", sagt Steffes. Bis dahin schlägt er eine Übergangslösung vor: Für gut 4000 Euro soll ein Teil des Brunnens mit Boden aufgefüllt werden, so dass dort Gras wachsen kann. Die alte Bodenplatte soll als Sitzbereich hergerichtet werden, eventuell mit Sonnensegel. Zudem sind Hecken geplant, um die Ecke gemütlicher zu machen.
Der Bauausschuss stimmte dem Plan bei zwei Gegenstimmen von der Liste Streit zu - doch nicht ohne Diskussion. "Ich finde es schade, wenn der Brunnen ganz weg kommt. Da wurden über Jahrzehnte Hochzeitsfotos geschossen und Feste gefeiert", sagte Stefan Strupp (FBL). "Eine Übergangslösung ist besser, als es weiter so zu lassen, wie es jetzt ist", sagte Margret Berger (SPD). Dahingegen forderten Manfred Weber und Jürgen Port (beide Liste Streit), dass es konsequenter wäre, den Brunnen wieder in Gang zu setzen. "Provisorien können sehr langlebig sein. Wir sollten es gleich richtig machen", sagte Port. Jürgen Weiler (CDU) wiederum argumentierte: "Wir vertun uns mit dieser Übergangslösung nicht. Wir können den Brunnen später immer noch erneuern." Das Projekt soll noch diesen Sommer umgesetzt werden - wenn möglich noch vor dem Auftakt der 49. Auflage des Grenzlandtreffens am 12. Juli.
Leser-Echo: Haben Sie noch Fotos vom Brunnen? Wünschen Sie sich diesen zurück oder ist es auch so gut? Mailen Sie uns Ihre Meinung in wenigen Sätzen an eifel-echo@volksfreund.de (Name und Wohnort nicht vergessen).

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