Windklang im Stahlkleid

Lünebach/Schönecken · Ein Lünebacher hat sie entworfen, zwei Schönecker Firmen bauen sie zusammen: Die große, begehbare Skulptur mit dem Namen "Windklang" von Christoph Mancke, die in diesen Wochen auf dem Hunsrücker Erbeskopf entsteht (der TV berichtete). Das Stahlskelett ist bereits errichtet.

Lünebach/Schönecken. Der Tüpfel auf dem Gipfel: fast 17 Meter Höhe, ein 70 Meter langer Steg, insgesamt 42 Tonnen Stahl - "Windklang" heißt die Skulptur, die nach Entwürfen von Christoph Mancke derzeit auf dem Erbeskopf in die Höhe und Breite wächst. Inzwischen kann man bereits erkennen, wie groß das Ganze wird: Die Stahlbaufirma von Matthias Görres aus Schönecken hat das begehbare Kunstwerk mittlerweile errichtet. Es fehle nur noch das Geländer, sagt Matthias Görres. "Das kommt schon klasse da oben", freut sich Urheber Mancke, der 2006 neben etlichen weiteren Auszeichnungen den Kaiser-Lothar-Preis der Stadt Prüm erhielt.

Holzverkleidung für Skulptur


Es wird allerdings nicht so bleiben: Wer sich das beeindruckende Stahlgerüst anschauen möchte, muss sich ein wenig beeilen, denn in den kommenden Wochen wird die Konstruktion komplett in Holz eingekleidet - von der Firma Floss, die ebenfalls aus Schönecken kommt.
Die vollständige Verkleidung, zunächst nicht vorgesehen, sei notwendig geworden, weil der blanke Stahl sonst den Funkverkehr der benachbarten Bundeswehr-Radarstation hätte beeinträchtigen können, sagt Görres, der bereits seit vielen Jahren mit Mancke zusammenarbeitet: Auch dessen Arbeiten vor der Landesversicherungsanstalt in Speyer, im Regierungsviertel von Erfurt oder auf dem Umwelt-Campus in Birkenfeld entstanden in Kooperation mit den Handwerkern.
Die Arbeiten auf dem Erbes kopf seien sehr aufwendig, sagt Görres: "Da sind viele kleine Details - Bleche und Haltewinkel zum Beispiel, weil das ja später alles mit Holz verkleidet wird. Und auf die beiden Hauptsäulen kommen noch 9,50 Meter lange Leimbinder drauf." 800 Arbeitsstunden verschlinge die Montage, 500 Stunden dauerten die Vorbereitungen des Stahls im Betrieb.
Teil des Saar-Hunsrück-Steigs


Für den Handwerker ist es auf jeden Fall ein interessantes Projekt neben der täglichen Arbeit, die sonst in seinem Betrieb verrichtet wird: "Dass man in Schönecken so was macht, ist ja schon eine Nummer", sagt Matthias Görres.
Der Zweckverband Erbeskopf lässt bis voraussichtlich September das gesamte Plateau des höchsten Bergs im Hunsrück umgestalten. Blickfang: Die Skulptur von Christoph Mancke. Er gewann den Ideenwettbewerb für die Neugestaltung gemeinsam mit einem Trierer Architekturbüro und setzte sich gegen 28 konkurrierende Entwürfe durch.
Rund 800 000 Euro soll das gesamte Projekt mit Informationspunkt, neuen Zufahrten, Wegen und Parkplätzen kosten, etwa die Hälfte davon zahlt der Zweckverband Erbeskopf für die Skulptur. Das Land hat Zuschüsse von 554 000 Euro zugesagt. Der "Windklang" wird auch Teil des Saar-Hunsrück-Steigs sein.

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