Windkraft: Planungen und Widerspruch laufen

Neuerburg · Die Bürger der Verbandsgemeinde Südeifel können sich demnächst wieder anschauen, wo Windräder hinkommen. Änderungen für den Flächennutzungsplan werden vorbereitet. Beschlossene Sache ist die Weiterführung der Jugendsozialarbeit.

Neuerburg Die Südeifeler müssen weiterhin geduldig sein. Noch immer gibt es kein grünes Licht für den Teilflächennutzungsplan "Windkraft". Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord hat den Plan nur teilweise genehmigt (der TV berichtete). Bedingung ist allerdings, dass er dem Landesentwicklungsprogramm angepasst werden muss. Die Verbandsgemeinde hat dagegen Widerspruch eingelegt. Das Ergebnis steht noch aus.
In seiner jüngsten Sitzung hat der VG-Rat Südeifel beschlossen, den Teillandschaftsplan trotzdem entsprechend den Vorgaben der Kreisverwaltung überarbeiten zu lassen. Um die ganze Sache zu beschleunigen, hat die CDU-Fraktion den Antrag gestellt, dass das Planungsbüro den überarbeiteten Plan bis zum 28. Februar fertig haben muss.
Bürgermeister Moritz Petry hält eine Fristsetzung jedoch für "irrelevant". Gewisse Bereiche, wie zum Beispiel Biotope, ließen sich nicht im November überprüfen. Deshalb sei es unrealistisch, dass der Plan im Februar schon fertig werde. Trotzdem stimmten neun Ratsmitglieder für und vier gegen den CDU-Antrag. "Wir wollen keine Zeit verlieren, falls die SGD Nord unseren Plan ablehnt", begründet Jörg Steffen (CDU).
Einstimmig fiel hingegen die Entscheidung für die Weiterführung der Jugendsozialarbeit in der VG Südeifel. "Ein Schnäppchen", sagt Moritz Petry.
Seit 2015 zahlt der Eifelkreis Bitburg-Prüm für das Modellprojekt "offene Jugendarbeit" den Verbandsgemeinden Arzfeld und Südeifel je eine halbe Jugendarbeiter-Stelle. Das Modell hat sich bewährt, sodass es ab 2018 kreisweit, auch in den übrigen Verbandsgemeinden und der Stadt Bitburg umgesetzt werden soll (der TV berichtete). Das Land gewährt für die Stelle 18 400 Euro pro Jahr, vorausgesetzt, die Verbandsgemeinde trägt den nicht abgedeckten Kostenanteil. Nach Abzug des Kreiszuschusses wären das im Fall der VG Südeifel 24 500 Euro.
"Das ist eine Chance, kostengünstig einen Jugendarbeiter zu bekommen. Wir können uns das selbst nicht leisten", sagt Moritz Petry. Träger wird der Caritasverband Westeifel sein.
Günter Scheiding (SPD) plädierte dafür, dass der Jugendarbeiter seinen Dienstsitz in der VG haben sollte. Außerdem bereite ihm Probleme, dass er bisher sehr wenig von dessen Arbeit gesehen habe. "Ich hätte gerne ein bisschen mehr Kontrolle." Auch Niko Billen (CDU) erwartet "Leistung". Ihm habe bislang die Präsenz in der Fläche gefehlt.
"Das klingt mir nach sehr viel Misstrauen", sagte Elisabeth Dichter-Hallwachs (Bündnis 90/Die Grünen). Die Caritas sei ein sehr seriöser Verein. Dort sei der Jugendarbeiter besser aufgehoben, als wenn ihn die VG kontrolliere.
Moritz Petry erinnerte daran, dass man unabhängig von einer Person einen Beschluss fasse. "Jeder hier im Raum hat andere Vorstellungen davon, was der Jugendarbeiter machen soll. Es ist aber nicht an uns, das zu entscheiden. Er soll das Konzept von Fachleuten umsetzen. Wir sollten ihn erstmal machen lassen."
Peter Trauden (UBV) wünschte sich, dass er dem VG-Rat wenigstens einmal im Jahr einen Tätigkeitsbericht vorlegt. Dem stimmte auch Heinz Haas (FWG) zu: "Wir schüren kein Misstrauen. Wir wollen den Nachweis, dass dieses Geld gut angelegt ist."Extra: GRUNDSCHULE METTENDORF

 Die Südeifeler müssen in Sachen Windräder noch Geduld haben. TV-Foto: Stefanie Glandien

Die Südeifeler müssen in Sachen Windräder noch Geduld haben. TV-Foto: Stefanie Glandien

Foto: (e_eifel )


Die Grundschule in Mettendorf bekommt nun doch ein Tor, das den Schulhof von der Straße abtrennt. Der VG-Rat hatte dies im Dezember vergangenen Jahres abgelehnt. Die Eltern hatten daraufhin Unterschriften gesammelt (der TV berichtete). Nach einem Gespräch zwischen Eltern und Ortsgemeinde war dann klar, dass das Tor doch sinnvoll sei. Der VG-Rat stimmte dem bei zwei Enthaltungen zu. Wie Norbert Schneider, erster Beigeordneter der VG Südeifel, berichtete, wird in den Klassenräumen weiterhin nach der Ursache für die erhöhte Konzentration der Chemikalie Formaldehyd gesucht (der TV berichtete). Am 31. Juli wurde erneut gemessen. Es soll ein sehr komplexes Gutachten erstellt werden. "Anfang September soll uns ein Zwischenbericht vorliegen", sagt Schneider.

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