Windräder statt Radarmasten?

Prüm · Im Sommer soll ein erster Entwurf zum neuen Flächennutzungsplan in der Verbandsgemeinde Prüm vorgestellt werden. Dann soll klar werden, wo im Prümer Land künftig neue Windräder aufgestellt werden können. Besonders begehrt ist der Höhenrücken um den Schwarzen Mann.

 Seit 2004 ist die Radarstation auf dem Schwarzen Mann verlassen, nun ist sie als Standort für Windräder im Gespräch. TV-Foto: Archiv/Christian Brunker

Seit 2004 ist die Radarstation auf dem Schwarzen Mann verlassen, nun ist sie als Standort für Windräder im Gespräch. TV-Foto: Archiv/Christian Brunker

Prüm. Es ist das Sahnestück für Windräder: der Schneifelrücken zwischen Ormont und Brandscheid. Seit Jahren richten Windkraftbetreiber ihre Blicke auf das Waldgebiet, das zu den besten Standorten in ganz Rheinland-Pfalz gehört. Das hat jedenfalls eine Studie des Umweltministeriums ergeben (der TV berichtete).
Besonders die ehemalige Radarstation der US-amerikanischen Streitkräfte rückt dabei in den Fokus. Vor zwei Jahren haben die USA das Gelände an die Bundesrepublik zurückgegeben. Seitdem wird es von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) betreut.
Doch ob dort wirklich Windräder aufgestellt werden dürfen, darüber muss erst noch die Verbandsgemeinde Prüm entscheiden. Derzeit wird der Flächennutzungsplan vorbereitet, der im Sommer beschlossen werden soll. "Es gibt einen ersten Entwurf, der im Bauausschuss nichtöffentlich diskutiert worden ist", sagt Aloysius Söhngen, Bürgermeister der VG. Zu Details will er sich noch nicht äußern. Erst in der nächsten Sitzung des Verbandsgemeinderats im Juni soll der Entwurf vorgestellt werden.
In den vergangenen Monaten hat das Trierer Ingenieurbüro BGHplan den neuen Flächennutzungsplan vorbereitet. Dort werden die Kriterien festgelegt, wo künftig Windkraftanlagen zulässig sein sollen - also beispielsweise der Abstand von Dörfern oder ob bestimmte Gebiete aus Naturschutzgründen ausgeschlossen sind. Insbesondere auf dem Schwarzen Mann gab es einige besonders zu prüfende Aspekte, etwa die Auswirkungen der Windräder auf Schwarzstorch und den Vogelzug. "Deswegen gab es auch diese Verzögerungen", sagt Söhngen. Das Ziel sei es nach wie vor, die Windräder zu konzentrieren. "Und dann müssen wir gucken, welche Konsequenzen das hat." ch
Extra

1953 hatten die US-amerikanischen Streitkräfte auf dem Schwarzen Mann eine Radarstation eingerichtet. Bis zu 1000 Soldaten verrichteten dort ihren Dienst. Im Sommer 2004 zogen schließlich die letzten drei Soldaten ab. 2011 gaben die USA die Fläche an die Bundesrepublik zurück, die seitdem von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben betreut wird. ch

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