Lesung Erinnerungen an eine andere Welt

Birgel/Gerolstein/Schüller/Schönecken · Winfried Niebes stammt aus Schüller. Heute lebt er in Leipzig, wo er seine Erinnerungen an die Eifel aufgeschrieben hat. Bei vier Lesungen stellt er sein Buch vor.

 Winfried Niebes hat einen Episodenroman geschrieben, in dem er locker Motive seiner Kindheit in Schüller mit der Geschichte der Bundesrepublik verknüpft.

Winfried Niebes hat einen Episodenroman geschrieben, in dem er locker Motive seiner Kindheit in Schüller mit der Geschichte der Bundesrepublik verknüpft.

Foto: Winfried Niebes

Als Winfried Niebes 1946 in Schüller geboren wurde, war die Welt eine andere als heute, aber auch eine andere als noch ein Jahr zuvor.

Wie sich die Menschen in der Eifel in den frühen Jahren der Bundesrepublik mit der neuen Zeit arrangierten, wie sich das Miteinander veränderte und wie eine nachwachsende Generation auf die Welt blickte, davon berichtet Niebes in „Beamtenkühe und betrunkene Hühner“ – seiner, wie er es selbst nennt: romanhaften Autobiografie (der Trierische Volksfreund berichtete). Mitte Mai besucht der Autor nun seine alte Heimat. Mit im Gepäck: Sein Buch, aus dem er bei vier Gelegenheiten lesen wird.

Ausgehend vom Tag seiner Geburt nimmt Niebes’ Autobiografie den Leser mit auf eine Reise in längst vergangene Zeiten. Seine Schilderungen verpackt der Autor in handliche kurze Kapitel, in eigenständige Geschichtchen, die aber das Große und Ganze beiläufig immer wieder im Auge behalten. Erinnerungen an den Duft von 4711 und Tosca stehen neben Ausführungen zu Gesellschaftsereignissen wie dem Bau der Berliner Mauer, der durchaus auch in der Eifel sorgenvoll mitverfolgt wurde.

 Niebes betont in seinen Erinnerungen, dass er auf einen Anspruch nach Allgemeingültigkeit verzichten müsse. Zu sehr sei er gerade bei den Schilderungen der frühesten Lebensjahre auf Berichte seiner Familie und Bekannten angewiesen gewesen.

Herausgekommen ist dabei ein ebenso amüsanter wie scharfer Blick auf die ersten zwei Jahrzehnte der Bundesrepublik. Nicht nur auf die Erlebnisse eines Heranwachsenden, sondern auch auf eine Welt, die längst im Schatten des Vergessens verschwindet.

Winfried Niebes beginnt seine Eifel-Lesertour am Sonntag, 19. Mai, um 14 Uhr in der Unterburg Lissingen in Gerolstein. Um 17 Uhr tritt er am selben Tag im Gemeindehaus Schüller auf. Am Dienstag, 21. Mai, liest er zudem um 19 Uhr im Gasthaus Am Alten Amt in Schönecken sowie am Mittwoch, 22. Mai, um 18.30 Uhr in der historischen Mühle in Birgel.

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