Winterdienst: Bauhof soll wieder verstärkt ausrücken

Prüm · Die aktuelle Debatte um die Reduzierung des Winterdienstes hat den Prümer Stadtrat beschäftigt. Seit diesem Jahr räumt der Bauhof nur noch die steileren Straßen und besondere Gefahrenpunkte, was zum Unmut vieler Bürger geführt hat (der TV berichtete).

Denn wenn die Stadt nicht räumen lässt, müssen die Anwohner neben ihrem Gehweg auch die Hälfte der Fahrbahn von Schnee und Eis befreien. Bernd Weinbrenner (SPD) beklagte, dass man die Bürger bei allem verständlichen Sparwillen nicht überfordern dürfe: "Wir haben auch eine Fürsorgepflicht." Ähnlich sieht es Jürgen Zengerling (CDU): Von den Bürgern zu verlangen, den Gehweg samt halber Straße zu räumen und den Schnee wegzuschaffen, sei realitätsfremd. Denn bei 20 Zentimeter Neuschnee kämen bei einem normalen Grundstück schnell 20 Kubikmeter Schnee zusammen, die man auch erst einmal wegschaufeln müsse.
Doch die meisten Stadtratsmitglieder stehen nach wie vor hinter der Entscheidung, den Winterdienst zu reduzieren. "Der Grundsatzbeschluss ist in Ordnung", sagt Erich Reichertz (Liste Kleis). "Aber wir haben aktuell eine Ausnahmesituation." Denn durch den harten Frost schmilzt der Schnee nicht weg, sondern friert zu einer äußerst harten Eisschicht, der auch mit Salz nicht mehr beizukommen ist. "Das war eine richtige Entscheidung, am Winterdienst zu sparen", sagt Christine Kausen. Auch wenn es aktuell eine Extremsituation sei, solle man nicht alles wieder zurücknehmen, sondern eher die Bürger noch früher informieren und vorbereiten. Auch Johannes Reuschen, Fraktionssprecher der Prümer Bürgerbewegung, mahnte an, an der aktuellen Regelung festzuhalten.
Um aktuell Abhilfe zu schaffen, soll der Bauhof anrücken und die Straßen mit Salz vom Eis befreien, sobald es von den Temperaturen her möglich ist, kündigt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy an. CDU-Fraktionssprecher Horst Follmann ergänzt: "Wir müssen aus der aktuellen Situation für die Zukunft lernen." ch

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