"Wir haben Taten folgen lassen"

Der Geschäftsbericht des Vorsitzenden, eine Neuregelung am Schießstand Lehwald und Ehrungen langjähriger Mitglieder standen auch im Mittelpunkt der Jahresversammlung der Kreisgruppe Vulkaneifel im Landesjagdverband (JLV) Rheinland-Pfalz.

 Die Jahresversammlung der LJV-Kreisgruppe Vulkaneifel wurde von Bläsern musikalisch umrahmt. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Die Jahresversammlung der LJV-Kreisgruppe Vulkaneifel wurde von Bläsern musikalisch umrahmt. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun. (bb) Kreisgruppen-Vorsitzender Roland Thelen (Mehren) erklärte, zur Regulierung des nach wie vor zu hohen Rotwildbestands träfen sich zwar Jäger und Förster in Gesprächsrunden, aber "wenn sich die Situation nicht bald ändert, wird der Jägerschaft in spätestens vier oder fünf Jahren das Heft aus der Hand genommen", prognostizierte er.

Gegen die Schuldzuweisungen der Landwirte bezüglich der Schwarzwildproblematik habe sich die Kreisgruppe gewehrt. "Wir haben unseren Erklärungen Taten folgen lassen und mehr denn je Wildschweine zur Strecke gebracht", sagte Thelen. Er bedauere, dass zu keiner einzigen Hegeringversammlungen im Jagdjahr 2008/09 und auch nicht zu dieser Jahresversammlung ein Vertreter des Kreisbauernverbands erschienen sei. Warum von dort niemand zu den Versammlungen der Jäger gegangen sei, wolle er nicht bewerten, erklärte auf Anfrage des TV Verbandsgeschäftsführer Bernd Feltges (Oberbettingen). "Allerdings haben die Lippenbekenntnisse der Jägerschaft nichts mit der Realität zu tun", meinte Feltges. Dass mehr denn je abgeschossen werde, bedeute, dass auch mehr denn je Wild vorhanden sei. Schwarzwild zerstöre die Grasnarbe, Rotwild bereite Äsungsschäden und verbreite Krankheiten. "Ich schließe mich einer Erklärung des Gemeinde- und Städtebunds an, in der von Bekämpfung statt Bejagung die Rede ist", sagte der Geschäftsführer.

Thelen stellte fest: "Uns fehlt der Nachwuchs." Er bezog dies darauf, dass es 2008 keine einzige Jägerprüfung im Landkreis Vulkaneifel gegeben habe. "Auch wir sind betroffen vom demografischen Wandel", erklärte Thelen. Denn mit 567 Mitgliedern habe die Kreisgruppe neun Mitglieder weniger als im Vorjahr.

Thelen brachte auch nachteilige Aspekte des im Besitz der Kreisgruppe stehenden Schießstandes im Lehwald bei Darscheid zur Sprache. "Nur 15 Prozent der Mitglieder üben dort das Schießen", rechnete er vor und erklärte: "Das ist unverantwortlich und nicht hinnehmbar. Denn zur Waidgerechtigkeit gehört auch ein sicherer Schuss." Parallel gingen Jahr für Jahr die Standgeldeinnahmen zurück. Da die Anlage zudem in die Jahre gekommen sei und immer wieder Renovierungsbedarf bestehe, schlage er der Versammlung eine jährliche Umlage von fünf Euro pro Mitglied vor. "Das reicht, um Rücklagen zu bilden", erklärte er.

20 Kreisgruppenmitglieder wurden für 25-, 40- oder 50-jährige Zugehörigkeit geehrt (siehe Extra). Die Jahresversammlung fand im Forum Daun statt und wurde von den Bläsern der Kreisgruppe musikalisch umrahmt. EXTRA Geehrte der LJV-Kreisgruppe Vulkaneifel 25 Jahre: Erich Adriani (Mückeln), Hubertus Becker (Steffeln), Alfred Bill (Bleckhausen), Günther Hecking (Strotzbüsch), Erwin Klein (Hallschlag), Martin Klinkhammer (Jünkerath), Lothar Sartoris (Strohn), Werner Saxler (Berlingen), Hermann van Uum (Mülheim); 40 Jahre: Dieter Backes (Meerbusch), Heinrich Behler (Essen), Alfred Frey (Üdersdorf), Karl Henksmeier (Köln), Josef Lenzenhuber (Daun), Christel und Hubert Schüller (Rolandswert); 50 Jahre: Dieter Hager (Bergisch Gladbach), Georg Laux (Mosbruch), Jürgen Retzlaff (Düsseldorf), Rolf Wieden (Hörscheid). (bb)

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