"Wir sind sehr enttäuscht"

Auf den TV-Bericht zum Tauziehen um den zukünftigen Standort des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Eifel in Bitburg hat sich nun der Personalrat in einem offenen Brief an Landwirtschaftsminister Hendrik Hering gewandt. Darin machen die Prümer Kulturamts-Mitarbeiter deutlich, dass sie lieber in die Housing statt auf den Flugplatz ziehen würden.

Bitburg. (scho) Michael Ehleringer, Personalrats-Vorsitzender beim DLR Eifel, Dienstsitz Prüm (ehemals Kulturamt), schreibt an den rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsminister Hendrik Hering: "Bezugnehmend auf den Bericht des Trierischen Volksfreundes vom 21. August möchte ich Ihnen Folgendes aus der Sicht der Belegschaft des DLR Eifel, Dienstsitz Prüm, mitteilen: Die Kollegen des ehemaligen Kulturamts Prüm sind sehr enttäuscht über Ihre Entscheidung, das DLR Eifel im Westpark-Gelände anzusiedeln. Die Personalvertretung hat in mehreren Gesprächen mit ihrem Hause versucht, die Wünsche der Belegschaft vorzutragen. Dabei haben wir deutlich gemacht, dass sich die große Mehrheit für den Standort Housing Mötscher Straße ausspricht."

Als Hauptgrund für den Housing-Standort, der auch von allen Fraktionen des Bitburger Stadtrats samt Stadt-Chef Joachim Streit sowie Landtagsabgeordnetem Michael Billen favorisiert wird (der TV berichtete mehrfach), nennt Ehleringer, dass dort die Interessen der DLR-Kunden wie kurze Wege zur Kreisverwaltung und Bauernverband berücksichtigt werden könnten.

Zudem sei bei Gesprächen in Mainz signalisiert worden, dass das Land keine Standort-Präferenzen hat und auch "kein Zeitdruck für eine umgehende Zusammenführung der DLR-Standorte Bitburg und Prüm besteht". Hinzu kommt: Hering hat in einem Brief an den Personalrat Ende Juli geschrieben: "Ganz wichtig sind mir Ihre Vorschläge. (…) Ich verspreche Ihnen, jede Anregung wird im Ministerium sehr sorgfältig auf Umsetzbarkeit geprüft." Entsprechend hat Ehleringer auch erwartet, dass die Standort-Präferenzen der DLR-Belegschaft bei der Entscheidung eine Rolle spielen. Zumal der Minister selbst in seinem Schreiben darauf hinweist, dass diese Agrarverwaltungsreform von den DLR-Mitarbeitern ohnehin schon "starke familiäre und finanzielle Einschnitte, insbesondere die Teilzeitkräfte" abverlangt und dass dieser Weg "nur gemeinsam" bestritten werden könne und Vorschläge der Mitarbeiter ernst genommen werden.

"Insoweit appelliere ich an Ihre Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeiter im DLR Eifel. Es sind also nicht nur die regionalen politischen Kräfte, die eine offene und vernünftige Standort-Entscheidung für das DLR Eifel anmahnen", schreibt Ehleringer an Hering und bittet den Minister darum, den Dialog wieder aufzunehmen "und somit einen geeigneten Standort für das DLR Eifel zu wählen, mit dem alle leben können". Zum Schluss merkt der Prümer Personalrat noch an: "Ob das Kulturamt Prüm nun zehn Monate früher oder später nach Bitburg umzieht, kann doch wohl nicht entscheidend sein."

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