"Wir wollen eine echte Partnerschaft"

BITBURG-PRÜM. Mit Vergünstigungen für seine Mitglieder will der Kreisfeuerwehrverband (KFV) Bitburg-Prüm das Ehrenamt aufwerten und die Verbindung zum heimischen Gewerbe stärken.

Ein landesweit einzigartiges Vorhaben reift derzeit im Kreis Bitburg-Prüm heran. Der KFV strebt eine neuartige Zusammenarbeit mit Unternehmen an. "Wir wollen eine echte Partnerschaft, ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Das ist nicht gleichzusetzen mit dem üblichen Sponsoring", erklärt KFV-Vorsitzender Edmund Schlöder. Die Idee: Mitglieder des Verbands erhalten bei Betrieben, die mitmachen, Rabatte. Wie hoch der Nachlass ist und nach welchem System er gewährt wird, bleibt den Betrieben überlassen. Die Unternehmen wiederum binden auf diese Weise Kunden. Die Wehrleute geben mehr Geld innerhalb des Kreises aus, statt Waren und Dienstleistungen in anderen Regionen nachzufragen.Ausweisverfahren noch offen

Es gab bereits Vorgespräche mit einigen Gewerbevereins-Vorsitzenden und Unternehmern, die der Idee grundsätzlich positiv gegenüber stehen. Im Einzelnen geht es unter anderem noch darum, ein Ausweisverfahren für Berechtigte zu schaffen. Derzeit werden verschiedene Modelle geprüft. Mitte des Jahres will der KFV alle Gewerbevereins-Vorstände im Kreis einladen, um sie in den Prozess einzubinden und Details zu besprechen. Schlöder: "Wir beschreiten einen ungewöhnlichen, zukunftsweisenden Weg, der allerdings auch Mut und Aufwand erfordert." Im Vordergrund stehen drei Ziele: Aufwertung des Ehrenamts der Feuerwehr, Förderung der Mitglieder, Stärkung der Verbindung zum Gewerbe und damit zu den Arbeitgebern im Kreis. Denn Firmenchefs tragen das Ehrenamt mit, indem sie Feuerwehrleute für Einsätze freistellen. Schlöder erwartet einen Imagegewinn auf beiden Seiten. So könnten Geschäfte zum Beispiel mit Aufklebern oder Plakaten darauf hinweisen, dass sie gerade die Feuerwehr unterstützen. Anlass dafür gebe es jedenfalls genug: "Das Ehrenamt der Feuerwehr ist nicht planbar. Die Wehrleute wissen nie, wann der Ernstfall eintritt und sie ausrücken müssen, um Hilfe zu leisten." Darin sieht Schlöder auch einen entscheidenden Unterschied zu Ehrenämtern etwa in Kultur oder Sport, deren Vertreter natürlich auch froh über Nachlässe wären. Zum öffentlichkeitswirksamen Start der Partnerschaft hält der KFV seine jährliche Verbandsversammlung erstmals in einem Betrieb ab. Rund 300 Teilnehmer werden am 4. November im Autohaus Schaal in Bitburg erwartet. "Dort finden wir die entsprechende Logistik mit Bestuhlung, Verstärkern und Kantine sowie ein ansprechendes Ambiente", sagt Schlöder. Autohaus-Geschäftsführer Edgar Bujara war spontan bereit, seine Räume zur Verfügung zu stellen: "Wir machen gerne die Tür auf." In der Partnerschaft sieht Bujara für Eifeler Unternehmen Chancen, ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen, Kaufkraft zu binden und zusätzliche Umsätze zu fahren. "Die Jugend machte heute viel übers Internet und verliert dabei die persönliche Bindung zu Unternehmen vor Ort. Dabei wäre es ein wichtiger Vorteil, auch nach dem Kauf einen Ansprechpartner vor Ort zu haben", betont Schlöder und verspricht: "Statt zu jammern, werden wir weiter an tragfähigen Konzepten arbeiten."

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