Wo die Flut der Ideen auf Ebbe in der Kasse trifft

Für den Tourismus im Bitburger Land gilt der Stausee bei Biersdorf als eine der tragenden Säulen. Um die Attraktivität des Gewässers noch weiter zu steigern, wurde vor vielen Jahren ein Konzept mit zusätzlichen Attraktionen vorgestellt. Und wenig später dann abgeheftet.

Biersdorf. Schon der Name lässt darauf schließen, dass die dahintersteckenden Ideen nicht mehr die jüngsten sind. "Stausee 2005" heißt das Konzept, das 2003 vorgestellt wurde. Das Ziel: mehr Touristen zum Stausee Bitburg zu locken - nicht nur im Sommer, sondern zu jeder Jahreszeit. Helfen sollte dabei unter anderem eine Kletterwand an den roten Sandsteinfelsen, eine Überdachung des Kiosk-Geländes samt Wintergarten, ein Multimedia-Pavillon, eine Fontaine, eine kleine Eisbahn, ein Wasserskiangebot sowie eine Aussichtsplattform namens "Eifelturm".

Den gibt es auch bereits. Wer den aus Douglasienholz gebauten Aussichtssturm (Höhe: 25 Meter) besteigt, hat einen herrlichen Blick über die Eifel. Das Problem ist nur: Er steht nicht am Stausee Bitburg, sondern in der Vulkaneifel, nicht weit entfernt vom Nürburgring. Dafür aber wurde vor zwei Jahren in Koosbüsch, oberhalb des Stausees, ein großer Funkmast errichtet. Und wer (verbotenerweise) auf diesen klettert, der sieht, dass von den ehrgeizigen Stauseeplänen kaum etwas umgesetzt wurde. Mit Ausnahme der Fontaine.

"Das Konzept liegt in der untersten Schublade, und da geht jetzt auch keiner mehr dran", sagt Fritz Brüders, Leiter der VG-Werke Bitburg-Land und als solcher auch Mitglied des Stausee-Zweckverbands. Grund dafür seien die Kosten, die bereits damals jenseits der Millionengrenze gelegen hätten. Endgültig gescheitert sei das Konzept schließlich an der wenig später angestandenen Entschlammung des Stausees, für die der Zweckverband tief in die Tasche greifen musste.

Doch das fehlende Geld war und ist nicht das einzige Problem. So wollte der Betreiber der am See ansässigen Freizeitagentur "Afunti" den 35 Hektar großen See um ein Wasserskiangebot bereichern, bekam dafür aber von der zuständigen Behörde in Trier keine Genehmigung.

An dem Konzept mitgewirkt hatte Frank Schaal, damals Leiter der Tourist-Information (TI) Bitburger Land. Seit gut einem Jahr ist seine Nachfolgerin im Amt. Das Konzept des Vorgängers kenne sie zwar, doch habe sie sich noch nicht weiter damit beschäftigt, da derzeit andere Projekte Priorität hätten, sagt Maria Arvanitis. "Da sind sicher einige interessante Sachen dabei", meint die TI-Chefin, doch müsse auch geschaut werden, was davon finanziell umsetzbar sei. Wenn man das angehen wolle, müsse man das Konzept sowieso komplett überarbeiten. Ganz unrecht hat sie sicher nicht: Für Wasserski gibt es keine Genehmigung, und der Eifelturm steht schon woanders. Und für das meiste andere fehlt das Geld. uhe

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