Wo ist der Professor?

Mit 38 Jahren hat er einen eigenen Lehrstuhl in der Schweiz: Professor Dr. Nikolaus Kuhn. Geboren ist er in Oberkail und lebt auch dort. Mit seinen Studenten hat er eine Exkursion in die Eifel und den Hunsrück gemacht.

 Professor Nikolaus Kuhn (vordere Reihe ganz links) aus Oberkail besucht mit seinen Studenten die Bitburger Brauerei. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Professor Nikolaus Kuhn (vordere Reihe ganz links) aus Oberkail besucht mit seinen Studenten die Bitburger Brauerei. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Bitburg. (lyv) Wer ist nun Student und wer Professor? Eine Gruppe junger Menschen betritt das Besucherzentrum der Bitburger Brauerei und nur, weil er sich an der Rezeption kundig machte, fällt er auf: Nikolaus Kuhn ist jung und unter den 16 jungen Menschen nicht auf Anhieb als Professor zu erkennen. "Multifunktionelle Landschaft" heißt das Motto der viertägigen Exkursion, die ihn mit seinen Studenten in die Region um Eifel, Mosel und Hunsrück zieht. Themen sind dabei unter anderem das Rheinische Schiefergebirge und Eifelvulkanismus oder die Stadtgeschichte und -wirtschaft von Trier. Und einen Heimvorteil hat Professor Kuhn hier allemal. Er ist geboren in Oberkail und lebt auch heute noch dort mit Ehefrau Brigitte, die in Prüm Leiterin eines Wohnheims für Menschen mit geistiger Behinderung ist. "Allerdings bin ich nur tage- oder wochenweise hier", gesteht der 38-Jährige. Als Schüler besuchte er das St.-Willibrord-Gymnasium Bitburg und machte 1989 dort das Abitur. Anschließend studierte er an der Universität in Trier Geografie und schloss das Studium 1995 mit Diplom ab. Dann zog es den jungen Mann nach Toronto/Kanada, wo er von 1996 bis 2000 lebte und promovierte. 2001 zog es ihn auf die andere Seite der Erde nach Israel. Während des Studiums nahm er an einem Forschungsprojekt im Bereich Trockengebiete/Hydrologie teil. Eine Vertretungsprofessur lockte den Geografen wieder zurück in die USA nach Massachusetts. Schließlich lebte er von 2005 bis 2007 als Hochschuldozent in Exeter in England. Seinen eigenen Lehrstuhl hat er nun seit etwa einem Jahr in der Schweiz. An der Uni Basel unterrichtet er Physische Geografie. "Die Studenten in der Schweiz sind sehr angenehm, aber jedes Land hat seine Reize", sagt Kuhn. Und warum zog es ihn mit seinen Studenten in die Heimat? "Wir haben hier ein nettes Kontrastprogramm, die Steine sind älter, der Vulkanismus, Landwirtschaft, Landnutzung und erneuerbare Energien sind Schwerpunkte der Exkursion". Und auch den Studenten gefällt es in der Region. "Es ist sehr schön hier, die Landschaft ist anders und Professor Kuhn ist sehr fachkompetent", sagt Stefan Koller aus Appenzell, bevor die Studenten in den Bus steigen, der sie zur Besichtigung des Energieparks nach Morbach bringt.

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