Hochwasser Bollendorf: Wochen nach der Flut

Bollendorf · (axw) In Bollendorf hat es Mitte Juli bei der Flutkatastrophe vor allem private Haushalte getroffen. 70 Häuser standen hier unter Wasser. Die Warnung der Bevölkerung habe in Bollendorf nicht optimal funktioniert, erklärt die Erste Beigeordnete Agathe Huhnewald: „Wie schlimm es wirklich ist, war lange Zeit unklar.

Die Pegel haben ab einem bestimmten Stand nicht mehr funktioniert. Und auch eine Sirene gab es in Bollendorf nicht.“

Ungewöhnlich für Bollendorf: Das Wasser wurde dieses Mal nicht nur von der Sauer aus gefährlich. Vor allem das Wasser aus dem Hang hat entlang der Neuerburgerstraße und Bachstraße für Probleme gesorgt. „Wer am Fluss wohnt weiß, dass das Wasser jederzeit kommen kann“, sagt Huhnewald. „Die meisten sind ja auch darauf vorbereitet. Nur eben nicht auf derartig hohe Pegelstände. Als das Wasser dann auch vom Berg aus die Straße herunterkam, konnte man wenig dagegen machen.“

Unterm Strich hat es Bollendorf jedoch nicht so stark getroffen, wie andere Gemeinden im Eifelkreis Bitburg-Prüm. „Am nächsten Tag kam auch der Katastrophenschutz zu uns nach Bollendorf. Die Feuerwehr hat sie aber direkt weitergeschickt, um in anderen Gemeinden auszuhelfen. Trotzdem hatten wir sehr viel Unterstützung. Jeder der konnte, hat geholfen.“

Ein Konzept zum Hochwasserschutz in Bollendorf wurde bereits von einem Planungsbüro Ende 2019 erstellt. Das Ergebnis: Ein aktiver Hochwasserschutz ist in Bollendorf nicht möglich. Der Untergrund würde keine Schutzmauern halten, außerdem verliefen viele Wasserläufe unterirdisch.

Stattdessen waren passive Maßnahmen, wie eine Abtragung der Uferböschung, geplant. Auch die Bewohner sollten bei eigenen Schutzmaßnahmen entsprechend unterstützt werden.

Passiert ist davon bisher jedoch noch nichts.

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