Wörter und Farben

Christiane Hamann vom Verlag Pi in Weißenseifen hat ihre kleine, feine Bücherreihe aus Literatur und Kunst um eine bibliophile Kostbarkeit mit Gedichten und Bildern des Belgiers Pierre Doome erweitert: "Auf leichtem Spätschnee".

 „Die Eiche ist ein alter Freund, wollte unbedingt mit aufs Foto“: der belgische Lyriker Pierre Doome. Foto: privat

„Die Eiche ist ein alter Freund, wollte unbedingt mit aufs Foto“: der belgische Lyriker Pierre Doome. Foto: privat

Weißenseifen/St.Vith. (bb) Der taubenblaue Umschlag ist Bucheinband und Passepartout gleichermaßen, Umrahmung aus leichter Pappe für Pierre Doomes filigrane, zart gefärbte Zeichnungen, und er hält seine klug komponierten, feinsinnigen Gedichte aus den vier Jahreszeiten zusammen. Wer den im Faksimile-Charakter gemachten Band - 400 Stück mit laufenden Nummern sind aufgelegt - zur Hand nimmt, begegnet einem Dichter, der die Natur beobachtet und mit ihr spricht. Er überrascht in dem Gedicht "Sommer" mit langen Wortschöpfungen wie Mirabellenblütenblätter, daran setzt er knabbernde Forellen und darüber tintenblaue Libellen. Doome lässt im Winter lila Wolken ziehen und im Frühjahr gemsfarbenes Licht streuen.

Von seinem Leben erzählt der 1940 geborene und in St.Vith lebende Pierre Doome in vier Momenten aus den Sommern der Jahre 1942, 1952, 1972 und 1992. Er nennt das lyrische Gebilde "Ein Lebenslauf" und bindet seine Erinnerungen an leise Orte in der Natur an: Blumenwiese, Felsen am Fluss, Waldsaum, Quellen und Tümpel.

Er hat den Band den "jungen talentierten Dichtern, die, noch ohne Werk, von zahllosen Häschern und Handlangern gewissenloser Diktatoren verfolgt, gefoltert und ermordet worden sind", gewidmet. Das Buch ist im Verlag Pi in Weißenseifen erschienen; bis 31. August ist es zum Subskriptionspreis von 13 Euro erhältlich, danach 15 Euro.

Kontakt und Info zu Lesungen: Christiane Hamann, Telefon 06594/94883.

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