Wortmeldung vom heimischen Sofa

BITBURG. Der Aufbau des "Virtuellen Lernraums Eifel" schreitet voran. Bei einer Live-Demonstration hat der TV den geplanten Ablauf der Schulungen getestet.

Der Arbeitskreis für Information (Aki) will die Grundlage schaffen für eine E-Learning-Akademie (elektronisches Lernen, der TV berichtete). Der "Virtuelle Lernraum Rheinland-Pfalz/Eifel" soll Weiterbildungswilligen ermöglichen, sich von zu Hause aus zuzuschalten. Ob vom Sofa, von der Terrasse oder vom Urlaubshotel aus: Entfernung spielt keine Rolle. Lernende können vielfältig mit Dozenten und anderen Teilnehmern kommunizieren. Eine wichtige Voraussetzung bildet das "Virtuelle Konferenzraum-Modul" (Vitero), entwickelt vom Fraunhofer-Institut. Dessen Mitarbeiter Fabian Kempf stellte das Programm im praktischen Einsatz vor.Der Bildschirm als Schultafel

Jeder Seminarteilnehmer sieht auf seinem Computerbildschirm - wo immer der Rechner auch stehen mag - das Gleiche: einen Tisch, an dem Portraitfotos des Moderators und aller Teilnehmer aufgereiht sind. Die Mitte des Bildschirms dient als eine Art Schultafel, auf der Texte, Grafiken und Bilder gezeigt werden können. Dieses Material kann sich bei Bedarf jeder auf seinen Rechner herunterladen. Über Kopfhörer hören alle, was der Moderator sagt. Per Mausklick können sie sich aktiv beteiligen. Symbol-Buttons stehen zum Beispiel für applaudieren, fragen, lächeln, pausieren. Kurze Texte können die Teilnehmer eintippen und als Sprechblase für alle sichtbar machen. Nach einem Klick auf den Meldebutton bekommt der Teilnehmer vom Dozenten ein Mikrofonsymbol zugeschoben, so dass er sich mündlich äußern kann. Die Kanäle können auch ständig offen sein, was allerdings zum Durcheinanderreden führen kann. So entwickelt sich ein interaktiver Unterricht statt eines rein passiven Konsumierens. Der Moderator/Dozent kann jederzeit Abfragen an die Schüler starten, die durch Klicks, schriftlich oder mündlich antworten können. Als Beispiel fragte Kempf nach Möglichkeiten, wie Vereine neue Mitglieder werben können. Jeder Teilnehmer tippte eine Liste mit Vorschlägen ein und schickte sie an Kempf ab. Anschließend ordneten die Teilnehmer gemeinsam die Vorschläge unter Oberbegriffe ein. So kann ein komplettes Handlungsprogramm für den Verein entstehen. Vorteile des Lernraums gegenüber herkömmlichen Unterrichts- und Konferenzformen: Zeit- und Geldersparnis (Anfahrt/Übernachtung entfallen) Flexibilität (spontane Besprechungen, Experten kurzfristig zuschaltbar, Einbindung von Dateien) Effektivität (hohe Disziplin und Zielorientierung bei Diskussionen) Ansteckungsgefahr, Staurisiko, Kleiderordnung entfallen. Für den Aki ist der "Virtuelle Konferenzraum" ein wichtiges Element für die Schulungen. Zuvor müssen aber noch zwei eigenständige Management-Systeme zu einer einheitlichen Benutzeroberfläche zusammengeführt werden. "Wir suchen Sponsoren, die unser Projekt unterstützen und im Gegenzug später den Lernraum für Firmenschulungen günstiger nutzen können", erklärt Aki-Vorsitzender Werner Povoden. Wenn die Plattform eingerichtet ist, geht die E-Learning-Akademie in eine von der Kulturgemeinschaft Bitburg organisierte Trägerschaft über. Erste Angebote sind die Bildungsgänge zum "Information Management Professional" (Informationsspezialist) und zum "E-Learning Consultant" (siehe Extra). Eine Info-Veranstaltung zum Lernraum Eifel sowie zu den Seminaren beginnt am Donnerstag, 2. Juni, um 19 Uhr im Hotel Eifelbräu in Bitburg.

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