Wunden sind noch zu frisch

Die Betroffenheit im Neuerburger Land ist groß. Bei der Versammlung in der Stadthalle lag eine Mischung aus Trauer, Wut und Resignation in der Luft. Bürger wirken wie gelähmt angesichts der bevorstehenden Schließung einer Einrichtung, die seit mehr als 100 Jahren wie selbstverständlich zur regionalen Infrastruktur gehört.

Im Jahr 2004 ist eben nichts mehr selbstverständlich. Stadtrat und VG-Rat stemmen sich noch verzweifelt gegen das Schicksal und mobilisieren die Öffentlichkeit. Auch wenn das Wort Krankenhaus voraussichtlich nicht über 2005 hinaus zu bewahren ist, kann der Kampf etwas bewirken. Schlagworte wie "medizinisches Zentrum" oder "integriertes Versorgungsmodell" lassen auf wertvolle Ergänzungen hoffen. Die Bedeutung des geplanten Pflegeheims für ein tragfähiges Gesamtkonzept wird mit der Zeit klarer werden. Noch sind die Wunden zu frisch, ist die Enttäuschung zu groß. Doch irgendwann werden die Menschen diesen Gewinn zu schätzen wissen. m.hormes@volksfreund.de

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