Zankapfel Flugplatz

Drei Ortsgemeinden und fünf Privatpersonen haben Widerspruch gegen die Instrumentenflug-Genehmigung eingelegt. Bis zum 22. Mai muss sich die Flugplatz Bitburg GmbH abschließend zu den Vorwürfen äußern. Im Juni will der Landesbetrieb Mobilität dann die Entscheidung über die Widersprüche fallen.

Bitburg. Leo Maus' Urteil steht unverrückbar: "Wir brauchen keinen Bitburger Flugplatz. Und Jahrzehnte Lärm - das ist genug." Deshalb hat seine Ortsgemeinde Hüttingen Widerspruch gegen die Instrumentenflug-Genehmigung eingelegt, die im September ausgesprochen worden ist und das Starten und Landen großer Maschinen erlaubt.

Und damit steht sie nicht alleine da: Auch Scharfbillig und Gondorf sowie fünf Privatpersonen haben sich im Dezember schriftlich gegen die Genehmigung ausgesprochen. Eine Antwort steht noch aus.

An der Spitze der privaten Gegner des Instrumentenflugs steht die Initiative "Bürger gegen Nachtflug" um Ludwig Kewes. In seinem Schreiben an den Landesbetrieb Mobilität (LBM) wirft er dem Flugplatzbetreiber unter anderem vor, die Ausdehnung der Schulungs- und Trainingsflüge an Wochenenden nicht ausreichend begründet zu haben.

Zudem beklagt die Initiative, dass die Flugplatz Bitburg GmbH weder die erforderlichen Investitionen für Instrumentenflug und -landesystem noch die hohen Betriebskosten finanzieren kann.

Um den Betrieb des Flugplatzes nach den Regeln des Instrumentenflugs zu ermöglichen, sind nach Schätzungen von GmbH-Chef Michael Billen etwa 1,5 Millionen Euro nötig.

Vor allem der zu erwartende Lärm lässt die Gegner auf die Barrikaden gehen.

Wie der Gondorfer Ortsbürgermeister berichtet, hat seine Gemeinde mit dem meisten Bodenlärm zu rechen - verursacht zum Beispiel durch im Stand oder zur Probe laufende Triebwerke oder durch den Rollverkehr der Maschinen.

Vor allem für Gondorf und Scharfbillig geht es bei dem Widerspruch auch um die Zukunft ihrer Orte. Sie sehen die Realisierung ihrer Neubaugebiete in Gefahr.

In Gondorf lassen sich die neuen Flächen bislang nur schwer vermarkten - unter anderem wegen der Nähe zum Flugplatz, mutmaßt Ortsbürgermeister Klaus-Josef Salzburger.

Doch noch muss er sich gedulden. Die insgesamt acht Widersprüche der drei Ortsgemeinden und fünf Privatpersonen gegen die Instrumentenflug-Genehmigung werden noch bearbeitet.

Die Flugplatz Bitburg GmbH hat zwar bereits eine Stellungnahme abgegeben, muss sich bis zum 22. Mai aber noch zu einer abschließenden Frage äußern. "Abhängig von Umfang und Inhalt der Stellungnahme werden wir voraussichtlich ab Mitte Juni 2009 in der Lage sein, über die Widersprüche zu entscheiden", teilt der LBM mit.

Leo Maus will in jedem Fall weiter kämpfen. "Wir gehen nicht von unserem Ziel ab. Notfalls unterstützen wir auch den Verein gegen Fluglärm bei einer Klage, wenn die Widersprüche abgelehnt werden."

Meinung

Klarheit schaffen

Wieder ist langer Atem gefragt - bei Gegnern wie Befürwortern des Instrumentenflugs auf dem Bitburger Flugplatz. Seit Dezember liegen dem LBM acht Widersprüche vor, über die ein knappes halbes Jahr später noch nicht entschieden ist. Dabei sollte allen Beteiligten daran gelegen sein, dass schnell Klarheit geschaffen wird. Wenn nicht schon die wirtschaftliche Lage Investoren abschreckt, dann könnte es das fortwährende Hick-Hack sein. Je mehr Zeit sich der LBM und die Flugplatz GmbH nehmen, desto mehr spielen sie den Instrumentenflug-Gegnern in die Karten. u.quickert@volksfreund.de

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