Zarte Hoffnung auf Ganztagsprogramm

Der Hauptschulzweig in Waxweiler wird nach den Sommerferien geschlossen (der TV berichtete). Jetzt arbeiten die Verantwortlichen daran, im nächsten Jahr ein Ganztagsangebot an der Grundschule einzurichten und damit auch den Standort aufzuwerten.

Waxweiler. Ein Ganztagsangebot an der Willibrord-Grundschule Waxweiler: Nachdem Konrektorin Sandra Bormes im Winter Ideen, Partner und Konzept vorgestellt hatte, ist die erste Hürde genommen: Bislang haben 49 Eltern Bedarf an einem ganztägigen Unterricht für das Schuljahr 2011/2012 gemeldet.

36 dieser Meldungen waren nötig, damit die Schule und der Träger, die Verbandsgemeinde Arzfeld, nun den nächsten Schritt gehen können: den Options-Antrag bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier einzureichen. "Der Antrag muss bis November gestellt werden", sagt Sandra Bormes. "Und im Dezember bekommen wir dann Nachricht vom Land, ob wir die Option erhalten oder nicht."

An mangelnder Motivation bei den Lehrern soll es jedenfalls nicht scheitern: "Die Kollegen stehen alle dahinter", sagt die Konrektorin. "Das findet man auch nicht überall. Die wollen die Ganztagsschule - und sich auch engagieren." Auch wenn das viel Arbeit bedeute: "Ich mache das gerne, denn ich denke: Das ist das System der Zukunft. Und es wird viele Probleme lösen."

Bei der VG unterstützt man das Vorhaben - und freut sich über die große Zahl der Bedarfsmeldungen: "Dass wir so viele haben, ist sicherlich ein positives Zeichen", sagt Bürgermeister Andreas Kruppert (CDU). Das Konzept der Pädagogen sei gut: "Da wird ein Programm geboten mit vielen Chancen, die die Kinder sonst nicht hätten. Wir können Waxweiler als Grundschulstandort aufwerten. Und da werden wir alles tun, um das möglich zu machen."

Sollte die Option tatsächlich erteilt werden, reichen aber die Bedarfsmeldungen nicht: Dann müssen die Eltern ihre Kinder auch verbindlich für die GTS anmelden - wobei man in Waxweiler im Schuljahr 2011/2012 mit dem sogenannten additiven Modell beginnen würde (siehe Extra).

Unterdessen ist noch nicht bekannt, was aus dem benachbarten Hauptschulbau werden soll. "Das Gebäude ist uralt", sagt Bürgermeister Kruppert. "Um das nutzen zu können, muss man investieren. Und allein die energetischen Maßnahmen würden 2,5 Millionen Euro kosten."

Sollte die GTS genehmigt werden, muss auch dort Geld ausgegeben werden, um die Schule entsprechend auszubauen. "Aber da sieht es mit den Mitteln dann natürlich anders aus, weil wir dann ja Förderung erhalten", sagt Andreas Kruppert. Extra Die Ganztagsschule gibt es in zwei Formen: additiv oder rhythmisiert. Beim additiven Modell haben die Kinder morgens Unterricht, nach dem Mittagessen Hausaufgabenbegleitung, anschließend können sie sich für unterschiedliche Projektangebote entscheiden. Beim zweiten, von den meisten Pädagogen favorisierten Modell werden Klassen eingerichtet, deren Unterricht über den ganzen Tag "rhythmisiert", also an die Leistungskurve der Kinder angepasst werden kann, wobei auch morgens Projekte und ähnliche Angebote möglich sind. Oft liegt die Verantwortung für diese Ganztagsklassen in der Obhut von zwei Pädagogen statt nur eines Klassenlehrers. (fpl)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort