Zehn Autoren schreiben Geschichte

Dahlem · Das zehnte Jahrbuch des Arbeitskreises Kultur und Geschichte Dahlem ist im Kloster Maria Frieden vorgestellt worden. Zehn Autoren aus dem Oberen Kylltal widmen sich darin wieder lokalhistorischen Themen aus Dahlem und Umgebung.

Dahlem. Das Urteil des Reisenden klingt wenig charmant: "Der Flecken Prüm ist jetzt ein elender Ort", urteilt der anonym bleibende Göttinger, der von Süden kommend den Ort besuchte. Allerdings entstammt dieses Zitat keiner aktuellen Reisebeschreibung, sondern datiert aus dem Jahr 1811. Es findet sich im zehnten Jahrbuch des Arbeitskreises Kultur und Geschichte der Gemeinde Dahlem, das am Mittwochabend im Kloster Maria Frieden vorgestellt wurde.
Zur kleinen Feier kredenzte die Gastgeberin Früchtetee und Kräuterlikör. Rund 15 Mitglieder des Arbeitskreises hatten sich im einstigen Schafstall versammelt, um einen ersten Blick auf die druckfrischen Bände werfen zu können. In zwölf Artikeln haben fünf Autoren Themen aus der Historie von Dahlem unter die Lupe genommen.
Der Bericht des Göttinger Gelehrten entstammt dem Archiv des verstorbenen Heimatforschers Adolf Kettel aus Gerolstein. Minutiös hat der unbekannte Autor in seinem 1811 in einer Schweizer Zeitschrift erschienenen Bericht die Kämpfe zwischen der Abtei und dem Domkapitel in Trier aufgeschrieben.
Von Kettel ist noch ein zweiter Beitrag in dem Buch. Er befasst sich mit der Hammerhütte zwischen Stadtkyll und Kronenburg. Zum ersten Mal erwähnt wird sie in einer Urkunde, als der Graf Ferdinand Ludwig von Manderscheid dem Reidtmeister Rabbo Kremer die Hütte als Lehen überlässt.
Interessante Einzelheiten


Gleich zwei Artikel befassen sich mit der Malerschule in Kronenburg. Während in dem einen die Schüler, die an der Akademie lernten, thematisiert wird, widmet sich der andere dem Maler Willi Sitte, der zeitweise unter Peiner lernte, dann aus der Schule entlassen wurde. Bekannt wurde er als Präsident des Verbandes der Bildenden Künstler der DDR. Sitte starb im Juni dieses Jahres in Halle/Saale.
Darüber hinaus erfährt der Leser interessante Einzelheiten über Dahlemer Bergleute im Ruhrgebiet, die Entwicklung der Wasserversorgung in der Gemeinde und die Frühzeit des Schmidtheimer Sägewerkes.
Das Buch hat 144 Seiten, ist in einer Auflage von 400 Stück erschienen und zum Preis von 9,50 Euro abgegeben. Erhältlich ist der Band neben dem Rathaus in Schmidtheim auch in der Tourist-Info Obere Kyll in Jünkerath.

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