Zeichen des Heils

PRONSFELD. (js) Wegekreuze erzählen ihre eigene Biografie, aber auch ihre schicksalhafte Entstehungsgeschichte. In Pronsfeld steht ein Wegekreuz, das ein paar Rückschlüsse auf seine Entstehung zulässt.

In der Regel sind Wegekreuze aus Eifeler Sandstein gefertigt, das Rohmaterial fand man in Steinbrüchen, die hierzulande häufig vorkommen. Schieferkreuze sind dagegen seltener, am ehesten trifft man sie noch auf Friedhöfen an, wie beispielsweise im Umfeld der Pronsfelder Kirche. Elf Wegekreuze zählt man in der Prümtalgemeinde. Das einzige Schiefer-Wegekreuz steht in der Hauptstraße. Im Zweiten Weltkrieg wurde es stark beschädigt. Der dazugehörige "Ludeshof" wurde vollkommen in Schutt und Asche gelegt. Dennoch verrät die Inschrift etwas über die Entstehung. Das Material ist Salmer Schiefer, sehr robust und tiefblau. Der heutige Besitzer, Peter Schröder (80), hat das Schieferkreuz mehrmals saniert, allerdings fehlt ein Stück des Schaftes. Errichtet wurde das Kreuz im Jahre 1817, vermutlich anlässlich einer Vermählung. Der Begriff "conjuges" verweist darauf, er bedeutet "Eheleute". Folgende Inschrift trägt das Kreuz (übersetzt aus dem Lateinischen): "Johannes Sche(u)llen und Katharina Leufgen, Eheleute aus Pronsfeld, ließen dieses Zeichen des Heiles errichten als Monument der Religion und der Frömmigkeit, und empfehlen es den Gebeten der Vorbeigehenden - im Jahre des Herrn 1817". Das blaue Schieferkreuz zeigt reliefartig eine Kreuzigungsgruppe, unter der die Inschrift steht. In einem Halbrund eingefasst und von Koniferen umgeben ist es bis heute ein kleiner Ort der Besinnung geblieben.

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