Zentrum nimmt Stadtratshürde

BITBURG. Mit breiter Mehrheit hat der Stadtrat Bitburg den Weg für das Rautenberg-Zentrum und damit einhergehende neue Bauplätze für Wohnhäuser frei gemacht. Beim Aussehen des bis zu 20 Millionen Euro teuren Projekts will die Stadt mitbestimmen.

Bis auf die beiden grünen Stadträte war sich der Bitburger Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einig: Am Rautenberg soll ein Fachmarktzentrum entstehen. Deshalb stimmte das Gremium dafür, dass ein Bebauungsplan für diesen Bereich entlang der Neuerburger Straße aufgestellt werden soll. An dem nun anstehenden Aufstellungsprozess wollen sich die kommunalen Vertreter aktiv beteiligen. Zwar halten sie das Zentrum für ein gutes Gegengewicht zur Saarstraße und für eine Bereicherung für die westliche Altstadt. Doch die bisher von der KR Projektstruktur gezeigten Modelle kamen nicht bei allen Räten gut an. Eine 140 Meter lange und zwölf Meter hohe Außenwand des neuen Gebäudes direkt am Straßenrand im Bereich zwischen Aldi- und Karenweg-Kreisel war nicht Wunschvorstellung vieler Räte. Auf die gestalterische Komponente zielte der von Willi Notte begründete Antrag seiner Liste Streit. Das Rautenberg-Zentrum sei zwar ein wichtiger Impuls für die Innenstadt. "Die derzeitige Planung gibt den Impuls aber nicht her", sagte Notte. Er schlug vor, das neue Gebäude über Treppen von der Neuerburger Straße aus zugänglich zu machen. Auf einer Skizze hatte er ein um zehn Meter versetztes Erdgeschoss aufgezeichnet. Auch sollten Fenster die Fassade auflockern. Die übrigen Ratsmitglieder, inklusive Bürgermeister Joachim Streit, konnten dieser gestalterischen Vorgabe in so einem frühen Planungsstadium nichts abgewinnen. Im Gegenteil: Streit sagte angesichts der erwarteten Mieter: "Takko, Kik und Deichmann will ich von der Straße her gar nicht sehen." Redner von CDU, SPD, FBL und Liste Streit waren sich einig, dass das geplante Fachmarktzentrum gut für die Stadt sei. Angesichts der erwarteten Mieter sei das Objekt auch keine Konkurrenz für das zu entwickelnde Gelände der Post am Spittel. Neue Häuser auf noch grüner Wiese

Was die Ratsmitglieder vermutlich noch freudiger der Einleitung des Bebauungsplanverfahrens zustimmen ließ war die Tatsache, dass eine Fläche von rund 25 000 Quadratmetern von dem Grundstückseigentümer zur Verfügung gestellt werden soll, der auch die Fläche am Rautenberg besitzt. In einem schmalen Streifen parallel der Neuerburger Straße könnten dort neue Wohnhäuser entstehen. Damit wäre dem so genannten Junktim vom Rautenberg Rechnung getragen. Hintergrund: Der Stadtrat hatte Ende 2005 sein "Ja" für das Fachmarktzentrum an die Bedingung geknüpft, dass Landeigentümer Otto Freiherr Hiller von Gaertringen auch Flächen für neue Wohnhäuser zur Verfügung stellt. Schon Mitte Mai wird ein städtisches Gremium seine Arbeit aufnehmen, das Einfluss auf die Gestaltung des Rautenberg-Zentrums nehmen will. Frühestens Ende des Jahres wird der Bebauungsplan dann verabschiedet werden. Die Bauarbeiten werden dann vermutlich im Frühjahr 2007 beginnen.

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