Zerfurchte Erde, durchwühlte Bachbetten

Schleiden-Gemünd · Mit vermutlich zwei Geländewagen haben Unbekannte die Wälder des Kermeter im Nationalpark Eifel stark beschädigt. Sie hinterließen deutliche tiefe Fahrspuren in Gebieten, die zu den besonderen Schutzzonen des Nationalparks zählen.

Schleiden-Gemünd. In hohem Tempo bergab und bergauf seien die Fahrer durch den Wald geprescht, teilt das Forstamt des Nationalparks mit. Seit Jahren sind diese Bereiche streng geschützt, dort gibt es keine Wanderwege, Tiere und Pflanzen können ungestört dem Kreislauf der Natur gehorchen. Das Gebiet sei "ein Juwel des Nationalparks".
Die Ranger der Nationalparkwacht stellten die Schäden fest und verfolgten die Spuren, die ein oder zwei "außerordentlich geländegängige Fahrzeuge" vermutlich an Pfingstsonntag im südlichen Kermeter abseits der Wege hinterlassen hatten. Die Fahrzeuge seien links und rechts der Schranke am ehemaligen Parkplatz Lorbachskopf in den Nationalpark gefahren. Sie überquerten den Amselbach und fuhren weiter in Richtung der Naturwaldzelle Titzbruchwiese mit hohen Anteilen an wertvollem Totholz. Von dort ging es den Hohenbach herunter und weiter in ein Seitental des Hohenbachs. Diesen Bachlauf befuhren die Unbekannten bis ins Quellgebiet und von dort quer durch die Bestände zum ehemaligen Parkplatz Lichtschneise. Sie hinterließen dabei an zahlreichen Stellen zerfurchtes Erdreich und durchwühlte Bachbetten sowie umgefahrene Bäume.
"Es ist unglaublich, wie jemand den Nationalpark so als Rallye strecke missbrauchen kann und die Zerstörung der Natur in Kauf nimmt", sagt Parkranger Andreas Engelke. Bei der Polizei wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Das Nationalparkforstamt Eifel hat eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Täter und Ahndung des Vergehens führen.
Aufgrund der extremen Geländedurchfahrten, der gemessenen Fahrzeugspurbreite und den hinterlassenen Reifenprofilabdrücken vermutet die Nationalparkverwaltung, dass die Täter mit Fahrzeugen des Typs "Steyr-Puch Pinzgauer" unterwegs waren. red
Hinweise nimmt das Nationalparkforstamt Eifel entgegen, Telefon: 02444/95100.

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