Vandalismus Zerstörungswut in Schönecken: Zwei Jugendliche sollen es gewesen sein
Schönecken · Die Polizei hat die mutmaßlichen Täter identifiziert, die in Schönecken eine Spur der Verwüstung hinterlassen hatten. Einer ist geständig. Allerdings melden Bürger den Ermittlern bereits weitere Sachbeschädigungen im Dorf.
In Schönecken ist in den vergangenen Wochen einiges zu Bruch gegangen: Am Forstspielplatz – von den Bürgern gebaut – zerschlugen unbekannte Täter einige große Elemente auf der Anlage, am Ufer der Nims ließen sie ihre Zerstörungswut an einem Kunstwerk aus. Außerdem setzte jemand Müllsäcke in Brand und hinterließ an mehreren Stellen Graffiti (der TV berichtete). Und just am vergangenen Wochenende haben Bürger weitere Sprühereien angezeigt, sagt Richard Schleder, der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Prüm.
Die Verantwortlichen für die Taten am Spielpatz und an der Nims sind jetzt offenbar ermittelt: Es sind zwei Jugendliche aus dem Dorf. Vor allem ein konkreter Hinweis habe zu den Verdächtigen geführt, sagt Schleder. Ortsbürgermeister Matthias Antony hatte für diesen Fall eine Belohnung in Höhe von 500 Euro ausgesetzt. Das Geld, sagt er, werde jetzt an diesen Tippgeber ausgezahlt.
Bei den neuen Graffiti-Beschädigungen, sagt Richard Schleder, gebe es unterdessen bereits Hinweise auf mögliche weitere Verdächtige. Allerdings sei auch denkbar, dass die jetzt ermittelten, mutmaßlichen Randalierer dafür in Frage kommen könnten. Aber das, ergänzt er, „muss jetzt in Ruhe geklärt werden“.
Die Sache mit dem Spielplatz und der Skulptur scheint aber weitgehend ermittelt: „Der eine Täter hat ausgepackt“, sagt Richard Schleder. Der zweite Jugendliche hingegen sei zugeknöpfter, „der sträubt sich noch ein bisschen“.
Trotz seiner Jugend ist der den Behörden hinlänglich bekannt: Er sei in der Vergangenheit bereits „mehrfach aufgefallen“, sagt der Hauptkommissar.
Ortsbürgermeister Matthias Antony ist froh über die rasche Aufklärung des Falls. Als Grund für die Zerstörungwut, so sei ihm zugetragen worden, habe der geständige Jugendliche Langeweile angegeben. Zu ihrem nächtlichen Streifzug hätten sie sich laut Ermittlungsstand über ihre Mobiltelefone verabredet.
Die beiden lebten im Ort „weitestgehend isoliert, ohne Kontakte zu unseren dörflichen Gruppen und Vereinen“, sagt Antony. Als Begründung dafür habe es geheißen, in Schönecken wohnten „nur Bauern“. Immerhin aber wolle einer von ihnen mithelfen, die Schäden zu beheben. Weiterer erfreulicher Aspekt des Ermittlungserfolgs: „Damit endet zumindest das gegenseitige Vermuten und das Verdächtigen im Flecken“. Allerdings müsse man sich jetzt im Dorf die Frage stellen, wie man solchen Biografien entgegenwirken könne.
In den weiteren Fällen von Sachbeschädigung setzt die Polizei ebenfalls wieder auf Hinweise aus der Bürgerschaft. Richard Schleder gibt sich zuversichtlich, dass man auch diesen Tätern auf die Spur kommen werde, auch wenn das „manchmal halt ein bisschen“ dauern könne.
Und die Schönecker? Planen bereits den Neuaufbau ihres Spielplatzes: „Stefan Schmitz als Mitbegründer der Spielplatzidee bereitet eine umfassende Sanierung vor“, sagt Antony. Dafür hätten sich bereits jede Menge Freiwillige und Helfer gemeldet. Ebenso erfreulich: Die ersten Spender stehen bereits auf der Matte. Christopher Wallraff habe 1000 Euro bereitgestellt, Thomas Blum gebe 200 Euro, damit die Arbeiter verköstigt werden können. Zudem würden Peter Irsfeld und Markus Reichertz Würstchen und Getränke besorgen.
Zwei Gastromen wollen ein anschließendes Helferfest unterstützen. Antony ist bereits dabei, alles zu organisieren: „Wir werden an diesem Helfer-Tag dann ein zusätzliches, neues Spielhaus auf dem Platz aufbauen. Unser Bauhof bereitet das gerade vor. Eigentlich fehlt nur noch eine Band für den Tag und das Helferfest.“ Aber die dürfte sich auch noch finden.
Die Polizei Prüm bittet um weitere Hinweise wegen der Sachbeschädigungen. Telefon: 06551/9420.