Zieht euch mal schön warm an, Leute!

Prüm · Krammarkt, Bauernmarkt, Flohmarkt und offene Geschäfte: Zum Mantelsonntag, 15. Oktober, werden wieder tausende Gäste für einen ausgiebigen Einkaufsbummel Prüm besuchen - angesichts des Angebots sollten sie gut zu Fuß sein.

 Ganz schön was los: Dicht an dicht drängen sich die Besucher auf dem Bauernmarkt im vergangenen Jahr. TV-Foto: Archiv/Christian Altmayer

Ganz schön was los: Dicht an dicht drängen sich die Besucher auf dem Bauernmarkt im vergangenen Jahr. TV-Foto: Archiv/Christian Altmayer

Foto: (e_pruem )

Prüm Vielerorts liegt am Abend bereits der Duft von Holzheizungen in der Luft, die Temperaturen klettern tagsüber nur noch zaghaft und selten über zehn Grad. Es ist nicht mehr zu ignorieren: Der Herbst ist schon lange da, der Winter kommt mit großen Schritten. Höchste Zeit, um sich mit warmer Kleidung einzudecken, und die Gelegenheit ist günstig: Der Mantelsonntag, 15. Oktober, steht in Prüm wieder vor der Tür.
"Ein Traditionstermin - an keinem verkaufsoffenen Sonntag ist mehr in der Stadt los", sagt Christine Kausen, Vorsitzende des Prümer Gewerbevereins. Nicht allein, dass die Geschäfte dann von zwölf bis 18 Uhr geöffnet haben - im Zentrum, auf der Bahnhofstraße, in Niederprüm und auf der Dausfelder Höhe - auch auf dem Ausstellungsgelände und im Konvikt ist wie immer einiges los.
"Der Mantelsonntag wird wieder besonders mit dem Bauernmarkt im Konvikt bereichert. Klar, der Antik- und Trödelmarkt ist toll, aber den gibt es ja, genauso wie die verkaufsoffenen Sonntage des Gewerbevereins, mehrfach im Jahr. Der Bauernmarkt findet aber nur an diesem Tag statt", sagt Christine Kausen.
Die Stadt hält als Veranstalter unter dem Titel "Prüm im Herbst" am bewährten Konzept fest. Rund ums Konvikt werden 35 Markthändler aus der Eifel, Frankreich und zum zweiten Mal auch aus Italien ihre Stände aufbauen. Angeboten werden dann nicht nur Spezialitäten aus der Region, neben Eifel-Eiern, -Käse und -Honig gibt es also wieder französische und italienische Leckereien - also nicht den Einkaufskorb vergessen.
"Im Grunde kann man Besuchern nur raten, ihren Tag gut zu planen. Es gibt so viel zu sehen, dass man sich schnell ablenken lässt", sagt Christine Kausen. Praktisch: Wer zeitig da sei, könne am Konvikt den Stadtbummel beginnen, sagt sie. "Dort geht es nämlich schon früh los." Noch früher als auf dem Bauernmarkt - die Stände werden dort um 11.30 Uhr geöffnet - geht es bereits auf den Straßen im Zentrum der Abteistadt los. "Eine Stunde, bevor die Geschäfte aufmachen, öffnet schon der Krammarkt um 11 Uhr", sagt die jüngst wiedergewählte Gewerbevereinsvorsitzende (der TV berichtete).
Wer also zeitig da ist, kann sein Auto entweder direkt am Konvikt abstellen oder den Wagen aufs Parkdeck oder ins Parkhaus bringen, einen ersten Bummel entlang des Krammarkts zur Hillstraße machen, hoch zum Konvikt laufen, einen ersten Blick auf den Bauernmarkt werfen und pünktlich um 12 Uhr die Zentralbücherei besuchen. Dort werden dann nämlich die Gewinner des aktuellen Fotowettbewerbs der Stadt bekannt gegeben. Wenn der Trubel vorbei ist, lädt die Bibliothek anschließend für 13 Uhr zum Tag der offenen Tür ein.
"Wenn man alles sehen möchte, ist man also in der Stadt gut unterwegs, was nicht nur den Marktleuten sondern auch den Händlern zugutekommt", sagt Christine Kausen. Gibt es denn da keine Schwierigkeiten mit den allgegenwärtigen Baustellen in der Abteistadt? "Nein, Probleme sollte es keine geben, alles ist zu Fuß erreichbar. Ich bin froh, dass man nun langsam sieht, wie die Baustelle vorankommt."Extra: HANDELSMITTELPUNKT SEIT TAUSEND JAHREN


Die Stadt Prüm blickt auf eine mehr als tausendjährige Marktgeschichte zurück. Kaiser Heinrich II. verlieh der Abteistadt im Jahr 1016 das Markt- und Münzrecht. Während die Prägung von eigenen Zahlungsmittel im 13. Jahrhundert verloren ging, garantierte das gebliebene Marktrecht über lange Zeit den Wohlstand der Stadt. Platznamen wie Johannismarkt und Altenmarkt zeugen heute noch davon. Als wichtiger Pilgerstandort wurden in Prüm bis ins vorige Jahrhundert gleich sechs verschiedene Jahrmärkte ausgerichtet: Jakobi-, Steffes-, Palm-Markt, Christi-Himmelfahrt, am 29. Oktober sowie 26. Dezember - letzterer als Gesindemarkt. Noch in den 1870er Jahren dienten sie zur Arbeitsvermittlung von Knechten und Mägden.

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