Ziehung bringt Licht ins Dunkel

DOCKENDORF. Formal ist der Streit um die Ratswahl in Dockendorf nach der zweiten Auslosung beendet. Thomas Urbanek rückt für Ortsbürgermeister Herbert Mohnen in den Gemeinderat. Doch auch die jüngste Sitzung verlief nicht ohne Zwischenfälle.

High Noon um 19 Uhr in Dockendorf: Der Streit um die Wahl soll ein Ende finden. Beispielhaft angekündigt und am Jugendheim ausgehängt ist der Termin der neuen Sitzung des Dockendorfer Wahlausschusses. Knapp 20 Dockendorfer haben sich im Jugendheim versammelt und fiebern der erneuten Auslosung entgegen. Um Punkt 19 Uhr eröffnet Ortsbürgermeister Herbert Mohnen die Sitzung des Wahlausschusses, um das endgültige Ergebnis der Kommunalwahl festzustellen. Die Sitzung war notwendig geworden, weil die Kommunalaufsicht das Ergebnis der ersten Sitzung mangels Bekanntmachung aufgehoben hatte. Außerdem hat Mechthild Mohnen eine einstweilige Verfügung gegen Behauptungen erwirkt, die Herbert Mohnen, Burkhard Mehn und Josef Fischbach in einem Rundschreiben getroffen hatten (der TV berichtete).Keine Klage gegen Kommunalaufsicht

Mit dieser einstweiligen Verfügung im Hinterkopf war Herbert Mohnen darum bemüht, die Sitzung ohne große Diskussion und Streitgespräche routiniert abzuwickeln. Im ersten Tagesordnungspunkt wurde einstimmig beschlossen, gegen den Beschluss der Kommunalaufsicht nicht zu klagen. Damit kam es zu Tagesordnungspunkt zwei: Die erneute Auslosung, um den Nachrücker für Ortsbürgermeister Mohnen zu ermitteln. Drei Bürger hatten bei der Kommunalwahl am 13. Juni gleich viele Stimmen bekommen: Johann Fischbach, Mechthild Mohnen und Thomas Urbanek. Um den Nachrücker für Ortsbürgermeister Herbert Mohnen zu ermitteln, dessen Mandat im Gemeinderat erlischt, muss deshalb nach dem Kommunalwahlgesetz das Los entscheiden. Diesmal will man sich in Dockendorf nichts vorwerfen lassen. Die Zettel mit den Namen werden in drei gleiche Briefumschläge gesteckt und gemischt. Dann kommen die Umschläge in einen grauen Eimer und werden noch einmal gemischt. Herbert Mohnen zieht sich währenddessen hinter den Bühnenvorhang zurück. Als Mohnen wieder nach vorne kommt, wird ihm ein kurzer Blick in den Eimer übel genommen. "Nicht reinschauen!", rufen einige Zuschauer, als könne Mohnen in die verschlossenen Umschläge hineinschauen. Er wehrt sich mit dem Hinweis, die Zuschauer hätten kein Rederecht. Daraufhin kommt es allerdings zu einem kleinen Eklat: Ein besonders feuriger Kritiker rennt schimpfend aus dem Saal und knallt die Tür hinter sich zu, nicht ohne vorher das Licht ausgeschaltet zu haben. Der Wahlausschuss sitzt daraufhin einige Sekunden lang im Dunkeln. Nach diesem Zwischenfall werden die Zettel neu gemischt und Mohnen zieht erneut - diesmal ohne in den Eimer zu schauen. Als Erstes gezogen und damit der Nachrücker im Gemeinderat: Thomas Urbanek. Nummer zwei ist Mechthild Mohnen. Nach ihrer Ziehung wird im Jugendheim vereinzelt geklatscht. Als Letzter wird der bisherige Nachrücker Johann Fischbach gelost.Mechthild Mohnen: "Wollte Transparenz"

"Ich wollte nicht unbedingt in den Gemeinderat", sagte Mechthild Mohnen nach der Sitzung, "ich wollte nur Transparenz herstellen". Sie sei keineswegs eine schlechte Verliererin. Vom Gemeindevorstand hhabe sie sich nach den Vorwürfen in der vergangenen Woche gegen sie eine Entschuldigung gewünscht. Von Herbert Mohnen war indes keine Stellungnahme zu bekommen. Der nach der ersten Auslosung nachgerückte Josef Fischbach war zum Zweiten Beigeordneten gewählt worden. Diese Position muss nun neu besetzt werden. Sollte dieser neue Beigeordnete sein Mandat niederlegen, würde eine weitere Kandidatin nachrücken: Mechthild Mohnen.

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