Zoff in der Eifeler Feuerwehr: Rücktrittswelle und Brandbrief

Bitburg · Die Führungsriege der 221 Wehren im Eifelkreis droht auseinanderzubrechen. Nach dem Rücktritt von Kreisfeuerwehrinspekteur Manfred Schuler wollen nun der Leiter des Gefahrstoffzugs sowie sein Stellvertreter hinwerfen. Tiefe Gräben ziehen sich durch die Führungsmannschaft der Feuerwehren.

Im Vorfeld der Neuwahl zum Kreisfeuerwehrinspekteur wurde gezielt Stimmung gemacht. Ein Ende der Querelen ist nicht in Sicht.

Rund 3880 ehrenamtliche Wehrleute gehen für die Menschen im Eifekreis durchs Feuer, wenn es brennt. Doch ihr Spitzenpersonal ist sich alles andere als einig. Nachdem der noch amtierende Kreisfeuerwehrinspekteur Schuler Ende Juni "aus persönlichen Gründen" gebeten hat, von seinen Aufgaben entbunden zu werden, bestätigt nun auch der Leiter des Gefahrstoffzugs, Reiner Pint, dass er ein Rücktrittsgesuch eingereicht hat - ebenso wie einer seiner beiden Stellvertreter, Jürgen Dunkel.

Nach Volksfreund-Informationen drohen weitere Rücktritte. In einem Schreiben von Mitgliedern des Gefahrstoffzugs an die Redaktion machen einige Wehrleute ihrem Ärger Luft. Sie stellen den stellvertretenden Kreisfeuerwehrinspekteur Richard Wirtz, der für den Gefahrstoffzug zuständig und Wehrleiter in der Verbandsgemeinde Irrel ist, an den Pranger. Fortwährende Gängeleien und Beschimpfungen von Wirtz nennen die Wehrleute als Grund für die Rücktrittswelle.

Die Wehrleute fühlen sich zudem von Landrat Joachim Streit, der für den Katastrophenschutz im Landkreis verantwortlich ist, im Stich gelassen. "Wir werden hingehalten und auf die Neuwahl eines Kreisfeuerwehrinspekteurs vertröstet", schreiben sie.

Doch ein neuer Kreisfeuerwehrinspekteur ist noch nicht in Sicht. Willi Schlöder, Wehrleiter in der Verbandsgemeinde Kyllburg, hatte sich zur Wahl gestellt. Seine Kandidatur fand in der Runde von insgesamt acht Wehrleitern keine Mehrheit. Fünf Wehrleiter stimmten gegen Schlöder.

Nun hat der Landrat den leitenden staatlichen Beamten Thomas Kreutz damit beauftragt, den Sachverhalt zu klären und in Einzelgesprächen den Brandherden in der Führungsriege der Feuerwehren im Eifelkreis auf den Grund zu gehen. Ergebnisse sollen vor der auf den 7. November terminierten Neuwahl zum Kreisfeuerwehrinspekteur vorliegen.

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