Zu viel Chlor: Schwimmbad-Alarm

SCHÖNECKEN. Zwischenfall im Schönecker Schwimmbad. Wegen Überchlorierung des Wassers musste am Montag ein zwölfjähriges Mädchen ärztlich behandelt werden.

Einen gewaltigen Schrecken jagte den Besuchern des Schönecker Schwimmbads am späten Montagnachmittag die Meldung von einem Chlorgasunfall ein. Aus bis dahin ungeklärter Ursache war gegen 18.15 Uhr eine "erhöhte Konzentration von Chlor" im Schwimmbecken festzustellen, wie die Kriminaldirektion Wittlich am Dienstag mitteilte. Trotz sofortiger Warnung durch den Bademeister und der unverzüglichen Räumung der Anlage hatten am Montag einige Besucher über Reizungen der Atemwege geklagt. Wieviele Personen sich zur Zeit des Zwischenfalls im Schwimmbad aufhielten, steht nicht fest. Derweil meldete die Polizei, dass ein zwölfjähriges Mädchen wegen Atemwegsbeschwerden in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Gleichzeitig rief die Polizei weitere Geschädigte dazu auf, sich unverzüglich zu melden. Im Einsatz befanden sich unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls neben der Polizei die Freiwilligen Feuerwehren von Prüm und Waxweiler sowie Vertreter der Verbandsgemeinde (VG) Prüm, die Träger das Bades ist. Der Presse wurde am Dienstagmorgen der Zugang zum Schwimmbad verwehrt. Prüms VG-Chef Aloysius Söhngen bestätigte am Nachmittag derweil, dass "zu viel Chlor im Wasser" gewesen sei. Die genaue Ursache müsse erst noch herausgefunden werden. Söhngen: "Es kann sich hier sowohl um technisches als auch um menschliches Versagen handeln." Die Polizei meldete gegen Mittag indes offiziell eine "Überchlorierung" als Ursache. Laut Bürgermeister Söhngen ist die Chlorgasanlage erst in der vergangenen Woche von Experten untersucht worden. Diesen Ergebnissen zufolge habe sie einwandfrei funktioniert. "Wir können uns die Sache nicht erklären", sagte der Verwaltungschef auf TV-Anfrage und ergänzte, dass man die tatsächliche Ursache womöglich gar nicht mehr rekonstruieren könne. Die Verbandsgemeindeverwaltung Prüm hat derweil das Gesundheitsamt eingeschaltet. Erst wenn die Fachleute die einwandfreie Qualität des Schönecker Badewassers bestätigen, soll das Schwimmbad wieder geöffnet werden. Die Tatsache, dass der Chlorgasunfall offenbar glimpflich verlaufen ist, nahm der Erste Beigeordnete der Gemeinde Schönecken, Werner Krämer, mit Genugtuung zur Kenntnis. "Ich bin erleichtert, dass es so ausgegangen ist", sagte Krämer. Ausgesprochen sachlich reagierte auch der stellvertretende Vorsitzende der Bürgerinitiative Schwimmbad Schönecken (Biss), Peter Thelen. Da er die genauen Hintergründe nicht kenne, wolle er sich zur Sache noch nicht äußern, betonte er. Gleichzeitig verwies Thelen auf die Sitzung des Prümer VG-Rats am kommenden Dienstag, 11. Juli, 19 Uhr. Dort werde man sich mit der Machbarkeitsstudie zur Anlage eine Naturbads in Schönecken befassen. Die Entscheidung für ein solches Naturbad könne nach dem Chlorgasunfall nun womöglich leichter fallen, betonte Peter Thelen.

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