Kirche Zu viel Ruhe in Dockendorf

Dockendorf · Die Uhr an der St.-Martin-Kirche in Dockendorf steht. Und das schon seit mehr als einem halben Jahr. Damit fällt auch das stündliche Glockenläuten weg. Ein Zustand, den die Pfarrgemeinde nicht länger hinnehmen will.

 Zehn vor vier: Diese Zeit zeigt die Dockendorfer Kirchturmuhr seit mehr als einem halben Jahr an. Nun soll Abhilfe geschaffen werden.

Zehn vor vier: Diese Zeit zeigt die Dockendorfer Kirchturmuhr seit mehr als einem halben Jahr an. Nun soll Abhilfe geschaffen werden.

Foto: tv/Ulrike Löhnertz

Ruhe, Abgeschiedenheit, Frieden. Darüber freuen sich viele Menschen, wenn sie in der Eifel leben. Auch die Dockendorfer. Doch zu viel Ruhe ist auch nichts, finden sie. Vor allem, wenn es um die Turmuhr der  St.-Martin-Kirche geht. Die schlägt nämlich seit geraumer Zeit nicht mehr. Genau genommen seit mehr als einem halben Jahr.  Es müsse im August gewesen sein, sagt Ortsbürgermeister Stefan Rodens, als die Uhr plötzlich nicht mehr ging. An welchem Tag es war, weiß er nicht mehr genau. fest steht aber: Es war fünf vor vier. Um diese Zeit bleib die Uhr nämlich stehen.

Und diese Zeit zeigt sie auch jetzt noch an. Der Grund: Die Uhr ist immer noch kaputt. Während das Glockenwerk zur Messe noch erklingt, da es manuell gesteuert wird, bleiben die Glocken, die sonst immer zur vollen Stunde geläutet haben, still, da das Uhrwerk kaputt ist, über das auch der Glockenschlag gesteuert wird.  Mehrmals hatten Spezialisten versucht, es zu reparieren. Doch ohne Erfolg. „Wir haben uns dann an die Firma in Biberach gewendet, die die Uhr hergestellt hat“, sagt Rodens, der zugleich auch im Verwaltungsrat der Pfarrei St. Martin, zu der Dockendorf und Ingendorf gehören, sitzt. Die Firma aus  Bayern  schickte einen Experten, der feststellte, dass das Uhrwerk komplett ausgetauscht werden muss. Kostenpunkt: voraussichtlich 6500 Euro.

Geld, das die Pfarrgemeinde nicht hat und das Bistum nicht zahlen will. Da es sich um keine besonders wertvolle oder denkmalgeschützte  Uhr handele, würden solche Kosten eben nicht übernommen, sagt Rodens.

Stimmt schon. Die Uhr ist aus den 60er Jahren, eben keine Rarität. Aber, gibt Rodens zu Bedenken, sie sei vielen eben ans Herz gewachsen. „Viele vermissen den Glockenschlag. Und mir fehlt die Uhr auch.“

Was tun? Das Geld irgendwie anders auftreiben. Denn Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat hatten beschlossen, das alte, mechanische Uhrwerk, bei dem die Uhr immer wieder aufgezogen wird, reparieren zu lassen und nicht durch ein elektronisches zu ersetzen. „Die Idee einer Spendensammlung kam auf“, sagt Rodens.

Und so werden die Mitglieder des Verwaltungsrates und des Pfarrgemeinderates in den kommenden Tagen durch Dockendorf und Ingendorf von Haustür zu Haustür gehen, um für ein neues Uhrwerk zu sammeln. „Das sind rund 150 Haushalte. Also sind wir guten Mutes, dass das klappt“, sagt Rodens. Zudem können Spenden auf ein Konto der Kirchengemeinde Wolsfeld einbezahlt werden (siehe Info hinten im Text).

Und wenn die Summe zusammenkäme? „Dann würde das Uhrwerk von einem Experten ausgebaut, mit nach Biberach genommen, repariert und wieder eingebaut“, sagt Rodens. Er schätzt, dass das alles etwa ein halbes Jahr dauert, denn allein der Ausbau des Uhrwerks, das etwa einen mal einen Meter groß ist, dauert einige Wochen, und die Reparatur könnte sich über vier bis fünf Monate hinziehen. Also könnte die Uhr vielleicht Weihnachten schon wieder schlagen. Und die völlige Ruhe ein Ende haben.

 Kirchturmuhr in Dockendorf.

Kirchturmuhr in Dockendorf.

Foto: tv/Ulrike Löhnertz

Spenden für die Kirchturmuhr nimmt die  Katholische Kirchengemeinde Wolsfeld entgegen, IBAN DE 74 3706 01933 0046 830 12, Kreissparkasse Bitburg-Prüm, Stichwort „Kirchturmuhr“.

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