Zu viele Kontrollen

BITBURG. (red) Der Vorstand des Kreisbauernverbandes Bitburg-Prüm hat sich in seiner jüngsten Sitzung am 18. März mit der neuesten Reform der gemeinsamen EG-Agrarpolitik befasst.

Der Kreisvorsitzende Michael Horper erläuterte, dass die Reform der gemeinsamen EU-Agrarpolitik durch die Vorschläge des WTO-Agrarausschussvorsitzenden, Stuart Harbinson, eine neue Dimension und Präsenz für die deutsche und europäische Landwirtschaft erhalten. Nicht von ungefähr hätten im Agrarrat zwei Drittel der EU-Mitgliedsstaaten die Vorschläge von Agrarkommissar Fischler zur Reform der Agenda 2000 mehr oder weniger abgelehnt, meinte Horper. Zu begrüßen sei zwar die Verlängerung der Quotenregelung bis 2015 in diesen Vorschlägen. Die zusätzliche Quotenerhöhung in diesem Zusammenhang wurde jedoch aus Marktperspektiven aufs Schärfste abgelehnt. Die Preissenkungsstufen und die Interventionspreissenkung setzten faktisch die Quotenregelung außer Kraft. Dies habe unweigerlich erhebliche Einkommensverluste für die Landwirte zur Folge - mit dem Ergebnis, dass viele Milcherzeuger aus der Produktion ausscheiden würden. Die Vorschläge seien auch im Bereich Getreide und Rindfleisch ebenso von Preissenkungen, Flächenstilllegungen, Entkoppelung der Prämien von der Produktion sowie einer massiven weiteren Bürokratisierung gekennzeichnet. Die Diskussion im Vorstand zeigte, dass Preissenkungen zum jetzigen Zeitpunkt, die über die Agendavorschläge hinausgehen, falsch seien und eine Entscheidung hierüber erst nach Vorliegen der WTO-Verhandlungsergebnisse getroffen werden sollte. Die Landwirte sind nicht mehr bereit, bei immer mehr Kontrollen und gleichzeitigem Preisverfall weitere Auflagen zu akzeptieren. Der Vorstand ist der Meinung, dass der Bauernverband mit allen gegebenen Mitteln gegen diese Entwicklung angehen muss und sieht eine Chance, wenn die COPA, der Zusammenschluss der Bauernverbände auf EU-Ebene, hier geschlossen auftritt. Horper: "Wir fordern vom Bauernverband eine harte Vorgehensweise. Dabei haben die Landwirte unsere volle Unterstützung."

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