Verkehr Zu wenig Kontrolle in der Stadt?

BITBURG · Ein Bitburger Logopäde ärgert sich über Autofahrer, die Behindertenparkplätze blockieren und im Halteverbot parken.

 Trotz Halteverbot wird in der Bahnhofstraße regelmäßig geparkt.

Trotz Halteverbot wird in der Bahnhofstraße regelmäßig geparkt.

Foto: Uwe Hentschel

Wenn Stephan Duplang aus dem Fenster seiner Praxis schaut, sieht er unter anderem Parkplätze für Behinderte. Und er sieht immer wieder Autos, die auf diesen Plätzen stehen, obwohl sie es nicht dürfen. „Heute morgen wurde schon wieder einer hier abgestellt“, sagt Duplang, der im Ärztehaus beim Bitburger Krankenhaus eine Gemeinschaftspraxis für Logopädie betreibt: „Wir haben viele Klienten, die im Rollstuhl sitzen, aber keinen Parkplatz finden, weil hier einfach alles zugeparkt wird.“ Und das gelte auch in vielen anderen Straßen Bitburgs, fügt er hinzu. Wie zum Beispiel in der Bahnhofstraße, wo er regelmäßig Hausbesuche mache. „Die parken dort einfach auf dem Gehweg“, sagt er. Mit dem Rollstuhl oder Kinderwagen komme man dann oft gar nicht mehr durch.

Die Tatsache allein ist für den Logopäden ärgerlich genug. Was ihn aber darüber hinaus ärgert, ist, wie der Stadtverwaltung seiner Auffassung nach damit umgeht. Er zeigt Fotos von unerlaubt parkenden Autos in der Bahnhofstraße. Eines der Bilder zeigt einen BMW, der quer auf dem Gehweg steht, sodass gar keiner mehr daran vorbeikommt.

Schon mehrfach habe er das Ordnungsamt angeschrieben, um auf die Missstände hinzuweisen, sagt Duplang. Doch bislang habe die Stadt nicht reagiert – weder auf seine Schreiben, noch auf die Situation.

„Die Stadt weist immer wieder die Verkehrsteilnehmer darauf hin, nicht auf dem Gehweg zu parken“, sagt dazu Werner Krämer, Pressesprecher der Stadtverwaltung. Regelmäßig gebe es dazu Mitteilungen in den Rathaus-Nachrichten – auch auf der Homepage der Stadt finden sich dazu kleine Texte. „Unsere Politessen können aber auch nicht überall gleichzeitig kontrollieren“, ergänzt Krämer. Wenn in der Bahnhofstraße kontrolliert werde, würden dort auch entsprechende Bußgelder verhängt, stellt er klar.

„Das hat auch schon zu einer Besserung geführt“, sagt Krämer, „leider kommt es aber immer noch vor, dass dort auf dem Gehweg geparkt wird.“ In der Regel handle es sich dabei aber nicht um Dauerparker, erklärt der Pressesprecher. Und außer Knöllchen verteilen, könne man da auch nicht viel machen.

Abschleppen gehe jedenfalls nicht ohne weiteres. „Das Abschleppen eines Fahrzeuges erfolgt nur, wenn konkrete Gefährdungen von dem Fahrzeug ausgehen“, erklärt Krämer. Wenn also zum Beispiel im absoluten Halteverbot, in scharfen Kurven, auf Rettungswegen oder auf einem Zebrastreifen geparkt werde.

Dass nicht alle falsch parkenden Fahrzeuge abgeschleppt werden können, dafür hat Duplang durchaus Verständnis. Er erwarte aber, dass stärker kontrolliert und auch sanktioniert werde, sagt der Logopäde: „Ich finde es ein Unding, dass das einfach geduldet wird.“

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