Zug um Zug ein neuer Bahnhof

Die Neugestaltung des Jünkerather Bahngeländes mitsamt den brachliegenden und heruntergekommenen Einrichtungen kann bald beginnen. Im Ortsgemeinderat hat man alle Hausaufgaben und Planungen gemacht - es gibt sogar einen ersten Entwurf für die Umgestaltung. Jetzt ist die Deutsche Bahn am Zug.

 Der Jünkerather Bahnhof soll bald umgestaltet werden. Geplant sind auch rollstuhlgerechte Rampen an den Aufgängen zu den Gleisen. TV-Foto: Vladimir Nowakowski

Der Jünkerather Bahnhof soll bald umgestaltet werden. Geplant sind auch rollstuhlgerechte Rampen an den Aufgängen zu den Gleisen. TV-Foto: Vladimir Nowakowski

Jünkerath. Nach der Unterzeichnung des zweiten Kooperationsvertrags zwischen Bahn, Land und Ortsgemeinde Jünkerath (der TV berichtete) zur Zukunft des Bahnhofs steht jetzt der Kauf der Bahnflächen durch die Ortsgemeinde an. Doch noch gibt es Bremsklötze, denn die Bahn fordert einen für die Jünkerather zu hohen Preis. Klarheit über den Wert sollen Vermessungsergebnisse und eine Schätzung der Flächen und der darauf stehenden Gebäude durch das Katasteramt als neutrale Instanz bringen.

Doch die Zeit drängt: Noch in diesem November soll die Kaufsumme feststehen und der Rat über einen Entwurf des Umbaus abstimmen, damit dem Landesrechnungshof alle nötigen Unterlagen zur Verfügung stehen und die Gelder bewilligt werden können.

"Wir wollen die Flächeneinkäufe dieses Jahr abschließen, damit wir die Angelegenheit nicht in den Haushalt 2010 mit hineinziehen", sagt Ortsbürgermeister Rainer Helfen. "Sobald wir die Hoheit über das Gelände besitzen, kann der Umbau beginnen, denn Jünkerath hat alle Anforderungen bis zur Unterschriftsreife erfüllt."

Und nicht nur das: Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit der "Lenkungsgruppe Bahnkonversion" wurde das sogenannte "Jünkerather Modell" ins Leben gerufen. Auch für andere von der Bahnkonversion betroffene Gemeinden soll die hier geleistete Arbeit als Vorbild dienen.

Doch was passiert nun auf dem Bahnhof? Als erstes steht der Bau einer neuen unterirdischen Röhre zu den Gleisen an - so lange wird der alte Tunnel weiter genutzt, denn eine oberirdische Überquerung der Gleise ist zu teuer. Die Park&Ride-Anlagen in der Gewerkschafts- und der Bahnhofstraße werden vergrößert und bekommen Zugänge zur Unterführung. Alle Aufgänge zu den Gleisen werden mit Rampen rollstuhlgerecht gestaltet und die Bahnsteige verlängert.

Außerdem soll die Bushaltestelle unmittelbar vor das Bahnhofsgebäude verlegt werden, vor dem bis jetzt unnötigerweise Autos parken. Die bis jetzt brachliegenden Flächen um das Bahngelände sollen in Parzellen aufgeteilt und als Gewerbeflächen verkauft werden. So hofft Jünkerath, die Bahnhofs- und die Gewerkschaftsstraße zu beleben. Ob die Idee einer Wertstoffanlage, die Holzreste in Gas umwandelt, Zukunft hat, ist ungewiss. Nach neuen Berechnungen liegen die öffentlichen Gebäude, die mit dem so produzierten Gas beheizt werden sollten, zu weit auseinander, um die Anlage wirtschaftlich betreiben zu können.

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