Zukunft der Prümer Kitas noch offen

Prüm · Wo in Prüm werden die neuen Räume für die ab kommendem Jahr aufzunehmenden Kleinkinder geschaffen? Derzeit werden zwei Varianten verglichen: die Erweiterung der beiden Standorte in Prüm und Niederprüm oder der Umzug der Prümer Kita in das ehemalige Kulturamt. Eine Entscheidung wird voraussichtlich im November fallen.

 Kinderlachen statt Aktenberge? Derzeit wird eine neue Nutzung des ehemaligen Kulturamts geprüft. TV-Foto: Christian Brunker

Kinderlachen statt Aktenberge? Derzeit wird eine neue Nutzung des ehemaligen Kulturamts geprüft. TV-Foto: Christian Brunker

Prüm. Ab dem kommenden Sommer haben die Eltern zweijähriger Kinder einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertagesstätte, ab 2014 dürfen auch die Einjährigen in die Obhut der Erzieherinnen. In vielen Orten sind daher in den vergangenen Monaten und Jahren viele Millionen Euro in Erweiterungen geflossen, um dem Bedarf an neuen Gruppen-, Ruhe- und Sanitärräumen zu begegnen. Derzeit gibt es in der Stadt drei Kitas. Eine in der Rheinstraße mit vier Gruppen und eine in Niederprüm mit fünf Gruppen, beide sind in kirchlicher Trägerschaft. Dazu kommt die Kita der Lebenshilfe mit zwei integrativen Gruppen und einer altersgemischten Gruppe.
In der Abteistadt müssten für die Kleinkinder insgesamt drei neue Gruppen eingerichtet werden, zwei in der Reginostraße, eine in Niederprüm. Dafür müssten beide Einrichtungen aufwendig erweitert werden. Erste Pläne samt einer Kostenschätzung hierfür wurden von der Verbandsgemeinde Prüm erstellt, sie sind aber noch unter Verschluss. Denn derzeit wird auch eine zweite Variante geprüft: Im Sommer hatte die Stadt ein Interessenbekundungsverfahren gestartet. Dabei sollten sich Investoren melden und ihre Pläne für eine Umnutzung eines bestehenden Gebäudes oder aber einen Neubau einreichen. Von den Interessenten ist mittlerweile nur noch einer übrig. Er schlägt vor, das ehemalige Kulturamt in der Oberbergstraße in eine Kita umzubauen und dann zu vermieten. "Derzeit läuft die Wirtschaftlichkeitsberechnung", sagt Peter Hillen, zuständiger Fachbereichsleiter bei der Verbandsgemeinde Prüm. In der Stadt kursierende Gerüchte, nach denen die Entscheidung pro Kulturamt bereits gefallen ist, seien Unsinn.
Bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung wird verglichen, welche der beiden Varianten für die Stadt günstiger ist: die Vergrößerung der beiden Kita-Standorte oder aber der Umzug der Kita aus der Reginostraße in das Kulturamt und die daraus entstehenden Mietkosten. Damit würde auch der Erweiterungsbedarf für die Kita in Niederprüm wegfallen, sagt Hillen. Der Standort selbst stehe aber nicht zur Diskussion, sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy.
Verantwortlich für die Berechnung ist die Projektentwicklungsgesellschaft (PER) des Landes Rheinland-Pfalz mit Sitz in Mainz. "Es fehlt noch einiger Input", sagt Wilfried Öchsner, der das Verfahren betreut. Die Zielsetzung sei aber so, dass man die Ergebnisse bis zur nächsten Stadtratssitzung am 13. November und den vorher stattfindenden Ausschusssitzungen vorstellen könne.
"Wir drängen darauf, dass diese Berechnungen endlich vorliegen", sagt Weinandy. "Das muss endlich gemacht werden." Erst dann könne man entscheiden, ob es einen Umzug oder eine Erweiterung gebe. Allerdings müsse dabei auch das Bistum als Träger zustimmen.Extra

Derzeit besuchen rund 80 Kinder die Kindertagesstätte St. Salvator in der Prümer Reginostraße. Insgesamt sind 100 Plätze in vier Gruppen vorhanden. Die Kindertagesstätte St. Marien in der Von-Bendeleben-Straße in Niederprüm wird von 105 Kindern besucht, maximal vorhanden sind 115 Plätze. Träger der Einrichtung ist die katholische Kirchengemeinde St. Gordian und Epimachus Niederprüm. ch

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