Zukunfts-Check Dorf: Kreis und Land unterstützen in den kommenden zwei Jahren mindestens 100 Gemeinden
Bitburg/Prüm · Mit Hilfe des Projekts Zukunfts-Check Dorf soll Gemeinden dabei geholfen werden, die eigenen Schwächen und Stärken zu analysieren, um darauf aufbauend ein Handlungskonzept für die Zukunft zu erarbeiten. Acht Gemeinden hatten bereits in der Pilotphase an dem vom Kreis initiierten Programm teilgenommen (der TV berichtete). Nun sollen mehr als 100 weitere Orte an die Reihe kommen.
Bitburg/Prüm. Es gibt Gemeinden, die sind für die Zukunft gerüstet. Und es gibt Gemeinden, die zumindest fest davon überzeugt sind, dass alles seinen richtigen Weg läuft. Es gibt aber auch Gemeinden, die sich mit Blick auf den demografischen Wandel so ihre Gedanken machen. Gedanken über Probleme, die offensichtlich sind. Aber möglicherweise auch Gedanken über Probleme, die man bislang noch gar nicht als solche erkannt hat.
Von den 235 Gemeinden des Eifelkreises ist Letzteres bei gut der Hälfte der Fall. Denn bislang haben sich bereits 107 Gemeinden für die neue Runde des landesweit einmaligen Projekts Zukunfts-Check Dorf angemeldet. Und der Kreis geht davon aus, dass in den kommenden Wochen noch gut 30 Orte hinzukommen werden. In einigen Gemeinden nämlich möchte man laut Kreis zunächst noch die geplanten Infoveranstaltungen abwarten (siehe Extra), um dann im Anschluss im Gemeinderat darüber zu beraten.
Wesentliche Voraussetzung für die Teilnahme an dem Projekt ist das Vorhandensein eines Dorfentwicklungskonzepts - was auch in den meisten Gemeinden der Fall ist. In der Regel ist es so, dass diese Konzepte irgendwann von externen Planungsbüros erstellt wurden.
Der Zukunfts-Check Dorf ist zunächst nichts anderes als eine Fortschreibung dieses Entwicklungskonzepts. Man schaut also, wie sich die Gemeinde bislang entwickelt hat, wo sie jetzt steht und was getan werden muss, um bereits vorhandene oder anstehende Herausforderungen wie Leerstand, fehlende Infrastruktur, Überalterung, schlechter Zustand der Bausubstanz oder aber fehlende soziale Angebote in den Griff zu bekommen.Bürger stärker eingebunden
Der Unterschied zu den herkömmlichen Dorfentwicklungskonzepten ist aber der, dass die Fortschreibung im Rahmen des Zukunfts-Check Dorf nach einem einheitlichen Schema ablaufen soll und dass die Bevölkerung in diesen Prozess auch stärker eingebunden wird. Darüber hinaus wird es auch deutlich günstiger für die Gemeinden. Denn während bei der Beauftragung externer Planungsbüros ohne weiteres fünfstellige Beträge fällig sind, müssen die Teilnehmer des Zukunfts-Checks Dorf lediglich rund 1500 Euro Eigenanteil leisten. Den Rest übernehmen das Land und der Kreis.
Das Land, indem es für die angesetzte Projektlaufzeit von zwei Jahren insgesamt 238 000 Euro zur Verfügung stellt, und der Kreis mit Hilfe von Personal. Wie Günter Maiers, Pressesprecher der Kreisverwaltung, erklärt, sei eigens dafür ein Ingenieur (Andreas Heiseler) eingestellt worden, der die Gemeinden während des gesamten Zeitraums gemeinsam mit dem Dorferneuerungsbeauftragten Edgar Kiewel fachlich begleiten solle.
Acht Gemeinden aus dem Kreisgebiet hatten in einer Pilotphase bereits an dem Projekt teilgenommen. Und geplant war eigentlich, für die nächste Runde weitere 100 Gemeinden aufzunehmen. Da aber die Nachfrage bereits jetzt schon deutlich höher sei und wahrscheinlich auch noch einige hinzukämen, wolle der Kreis weitere Gespräche mit dem Innenministerium führen, um die Fördersumme gegebenenfalls zu erhöhen, erklärt Maiers.
"Damit alle Gemeinden, die sich für die Teilnahme am Zukunfts-Check Dorf beworben haben, auch teilnehmen können."Extra
Infoveranstaltungen: Bislang haben sich bereits 107 Gemeinden verbindlich angemeldet, davon neben fünf Bitburger Stadtteilen 44 Gemeinden aus der VG Bitburger Land, 29 aus der VG Prüm, 18 aus der VG Arzfeld, fünf aus der VG Speicher sowie sechs aus der VG Südeifel, wobei aus der Südeifel auch noch 29 Voranmeldungen von Gemeinden vorliegen, die zunächst noch die Infoveranstaltungen abwarten wollen. Die Termine für die Infoveranstaltungen stehen bereits fest: VG Arzfeld (22. September), VG Prüm (29. September), VG Südeifel (6. Oktober), VG Speicher (8. Oktober), VG Bitburger Land (15. Oktober). In Bitburg wird es keine Infoveranstaltung geben, da dort mit Ausnahme von Erdorf, das bereits in der Modellphase teilgenommen hat, alle Stadtteile angemeldet sind. uhe