So richtig feste. So feste, wie die anderen gerade auf den Michel Billen einhauen.

So viel Prügel hält der stärkste Stier nicht aus! Zehn Kilo soll er schon abgenommen haben. Und jetzt fordern die Grünen auch noch, dass er mit allem aufhört, was er im Eifelkreis so macht. Und der macht viel. Ging's nach den Grünen und allen anderen, die auch gerade Spaß am lustvollen Draufhauen haben, wär' er bald nicht mehr Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, nicht mehr Aufsichtsratsvorsitzender der Flugplatz Bitburg GmbH, auch nicht Vorsitzender des DRK im Eifelkreis, kein Mitglied im Kreistag mehr und schon gar nicht CDU-Kreisvorsitzender.

Pass' auf, Walburga, hab' ich gesagt: Auf die nächsten brauchen wir bestimmt nicht lange zu warten. Die fordern dann, dass Billen seine Tätigkeit als Landwirt niederlegt, keinen Schnaps mehr brennt und schon gar nicht trinkt, nie wieder Motorrad fährt, nie wieder Hausmacher Leberwurst isst, aufhört, die Luft des Eifelkreises zu atmen und sowieso besser aufhört zu sein. Und alle, die auch Billen heißen (verwandt oder nicht), müssen dann auch von ihren Ämtern zurücktreten. Oder sich umbenennen. Dann wäre das Billen-Problem aus der Welt.

Und wetten, Walburga, hab' ich meiner Liebsten gesagt, die gerade dabei war, sich am Sofakissen abzureagieren, wetten, dann wäre allen plötzlich ganz, ganz langweilig! Stinkelangweilig! Wenn keiner mehr rumpoltert, Dinge mit dem Klammersack pudert und für ein bisschen Gesprächsstoff sorgt. Ja, dann wär' das Gezeter groß.

"Weißt du noch damals, der Billen. Das waren Zeiten! Hat manchmal für Ärger gesorgt, aber war ein guter Kerl…", würden sie sagen und auf die Prügelwütigen schimpfen, die ihnen die Langeweile beschert haben. Wie gut, dass meine Walburga nur Kissen verprügelt.

Euer