Zum Rhythmus der Erde

Der "Einzug der Nationen" gilt als einer der Höhepunkte des Folklore-Festivals. Ensembles aus elf Ländern boten am Samstagabend mehr als 1000 Zuschauern eine faszinierende Show. Im Rhythmus ferner Länder ging es tänzerisch einmal rund um den Erdball - von Bulgarien über Peru bis in die Slowakei.

Bitburg. Die Farbe des Abends heißt bunt: Ob die mit Blumenkränzen geschmückten Tänzerinnen aus Polen, die Bulgaren mit ihren roten Zipfelmützen oder die Tschechen in gelben Kniebundhosen - die farbenprächtigen Kostüme sind Programm. Der Samstagabend des Folklore-Festivals bietet den von weit her angereisten Gruppen eine Bühne für die Kultur ihrer Länder. Es ist der Abend, an dem sich die Welt im Festzelt trifft.

Diesmal beginnt die musikalische Reise rund um den Erdball in Bulgarien. Nach der dreisprachigen Ansage von Elena Esch erheben sich die mehr als 1000 Zuschauer feierlich von ihren Plätzen, der Musikverein Bitburg spielt die bulgarische Nationalhymne, die Tänzer und Musiker marschieren mit Fahnenträger vorneweg ein. Es folgen Gruppen aus Frankreich, Großbritannien, Litauen, den Niederlanden, Peru, Polen, der Slowakei, Tschechien, den USA und schließlich die Gastgeber, vertreten durch die Volkstanzgruppe Bitburg, die Beberiger Kameradschaft und die in Bitburg bestens bekannten "Götz Buam" aus Jagsthausen. Wenig später weht ein buntes Fahnenmeer auf der Bühne, die Europa-Hymne erklingt - ein Moment, der berührt. Schließlich geht es beim Folklore-Festival um mehr als bunte Trachten. Völkerverständigung und ein friedliches Miteinander sind die Anliegen, die bereits 1965 bei der Geburtsstunde des Grenzlandtreffens im Vordergrund standen.

"Das ist ja das Schöne am Folklore-Festival. Die Gruppen bringen einen Teil ihrer Kultur mit in die Eifel", sagt Martin Bermes, der erstmals Achim Kandels bei der Moderation unterstützt. So verschieden die Herkunftsländer der Gruppen, so verschieden die Kostüme, Rhythmen, Lieder und Tänze. Den Auftakt macht die Bitburger Volkstanzgruppe mit der "Feierabend-Polka". Während die Bulgaren mit dicken roten Strümpfen die Bühne erobern und ihre Beine so flink bewegen, dass die Schrittfolgen kaum nachvollziehbar sind, stolzieren die Tänzerinnen aus Peru in hohen silbernen Plateaustiefeln ein und lassen ihre Rüschenröcke fliegen, während Männer in furchterregenden Masken ihr Unwesen treiben. Mitsingen ist um Mitternacht angesagt, als die "Götz Buam" zum "Prosit der Gemütlichkeit" im ganzen Festzelt auf den Tischen stehend spielten. Keine Frage, der Funke des bunten Miteinanders ist übergesprungen. So eingestimmt, lässt sich der internationale Zauber leicht tags darauf in die Gassen der Altstadt tragen.

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