Zwei Dörfer planen eine Fusion: Hisel will zu Brimingen

Brimingen/Hisel · Mit gerade einmal zehn Einwohnern ist Hisel das kleinste Dorf im Eifelkreis. Um die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde ist es nicht zum Besten bestellt, weshalb es nun Überlegungen gibt, sich mit der Nachbargemeinde Brimingen zusammenzuschließen.

Brimingen/Hisel. Hisel ist gemeinsam mit Dierfeld die zweitkleinste Gemeinde Deutschlands. Vor 30 Jahren hatte der Ort noch 30 Einwohner, vor zehn Jahren waren es 15. Jetzt sind es genau noch zehn Menschen, die in Hisel, das 786 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde, leben. 2016 wird der Ort nun wohl zum letzten Mal als eigenständige Gemeinde erwähnt. Denn es wird eine Fusion mit dem Nachbarort Brimingen angestrebt. Dort leben aktuell 91 Menschen.
"Es war für uns kein leichter Schritt", sagt Peter Neyses, Ortsbürgermeister in Hisel, und ergänzt: "Aber uns ist bewusst, dass wir als Kleinstort nicht in der Lage sind, die finanzielle Belastung allein zu stemmen." Brimingen sei bei der Suche nach einem Partner die erste Wahl gewesen. Seit Jahrzehnten gibt es die Gemeinschaftsfeuerwehr Brimingen-Hisel, die mittlerweile zur Ausrückgemeinschaft Baustert zählt. Zudem gebe es familiäre Verbindungen.
"Der Gemeinderat Brimingen steht der Fusion positiv gegenüber", sagt der Briminger Ortsbürgermeister Werner Altringer. Es seien aber noch viele Dinge zu klären. Offen ist, ob zum Beispiel nur die Gemeinde Hisel aufgelöst und der Gemeinde Brimingen angegliedert wird oder aber ob beide Gemeinden aufgelöst werden und eine neue Gemeinde entsteht. Mitte des Jahres ist eine gemeinsame Ratssitzung und eine Einwohnerversammlung geplant. Es gab bereits gemeinsam mit der Verbandsgemeinde "ein erkenntnisreiches Gespräch" im Mainzer Innenministerium. Dabei sei ein konkreter Zeitplan vereinbart worden. Erklärtes Ziel: Die Fusion soll zum 1. Januar 2017 umgesetzt werden. uhe
Meinung

Mutig voran
Die geplante Fusion von Brimingen und Hisel ist richtungsweisend. In Vereinen wird ohnehin schon ortsübergreifend zusammengearbeitet. Weitere Fusionen werden nach dieser mutigen Premiere folgen. Die Zeiten, in denen jedes Dorf beliebig Neubau- und Gewerbegebiete ausweist und wächst, sind vorbei. Kräfte müssen sinnvoll gebündelt werden. Zumal es auch immer schwerer wird, Freiwillige für Gemeinderat und Bürgermeisterposten zu finden. d.schommer@volksfreund.de

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