Zwei Große lesen in der Eifel

PRÜM. (red) Zwei große Namen schmücken Anfang Oktober das Eifel-Literatur-Festival: Bodo Kirchhoff liest am 1. Oktober in Prüm, Leoluca Orlando am 8. Oktober in Bitburg. Der eine ist ein begnadeter Erzähler, der andere ein furchtloser Kämpfer gegen die Mafia.

Was ist im Keller des Hölderlin-Gymnasiums zwischen Viktor und Tizia nach einer Theaterprobe geschehen? Ist Viktor für das Gymnasium noch tragbar? Erst zwölf Jahre später trifft er wieder auf seine große Liebe Tizia. "Wer bin ich, wenn ich liebe?", fragt sich Viktor im neuen großen Roman von Bodo Kirchhoff (Foto oben) "Wo das Meer beginnt". Am Freitag, 1. Oktober, um 20 Uhr ist Kirchhoff Festivalgast im Fürstensaal des Regino-Gymnasiums in Prüm. Kirchhoff gilt als einer der glänzendsten Erzähler der deutschen Gegenwartsliteratur. Seinen Durchbruch schaffte er 1990 mit dem auf den Philippinen spielenden Roman "Infanta". Auch der Roman "Parlando" (2001) wurde ein großer Erfolg bei Lesern und Kritikern. "Ich sollte der Nächste sein", titelte Leoluca Orlando (Foto links) vor zwei Jahren. Als Bürgermeister von Palermo kämpfte er gegen die Mafia - unerschrocken, immer ein mögliches Attentat im Nacken. Er wagte es, gegen den Sumpf und die Macht der Mafia, gegen Korruption und Terror anzukämpfen. "Der sizilianische Karren" heißt das jüngste Buch des mutigen Anti-Mafia-Kämpfers, das er am Freitag, 8. Oktober, um 20 Uhr im Haus Beda in Bitburg vorstellen wird. Es sind 46 Geschichten, wie sie sein aufregendes Leben schreibt. Das beginnt bei den ständig gegenwärtigen Leibwachen und deren Schutzmaßnahmen, führt zu Begegnungen mit Persönlichkeiten wie Fidel Castro oder Martin Heidegger und endet bei Gesprächen mit Leuten von der Straßen. Und er zeigt immer wieder die Grausamkeit der Mafia, erzählt von einem Menschen, der bis heute auf der Abschussliste der Mafia steht.

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