Zwei Mal schlägt der Blitz ein

Prüm/Bleialf/Arzfeld/Jünkerath · Blitz, Donner, Brände: Die Gewitter, die mit der Kaltfront des Tiefs Manni über die Region gezogen sind, haben sich am Donnerstag an einigen Stellen unwetterartig entladen. In Prüm schlug der Blitz gleich zwei Mal ein.

Prüm/Bleialf/Arzfeld/Jünkerath. Tief Manni zog durch die Region - und ließ die Rettungskräfte im Prümer Stadtgebiet gleich mehrfach ausrücken: Zum ersten Mal heulten am Donnerstag gegen 8.30 Uhr die Sirenen - Dachstuhlbrand im Haus von Genoveva und Manfred Lamberti in Dausfeld: "Ich war gerade die Zeitung am lesen", sagt Lamberti. "Und da machte es krach!" Kurz darauf seien Teile des Kamins und der Dacheindeckung herabgefallen - "und da hab ich bemerkt: Die sind ja von uns."
Der Blitz zertrümmerte den Kamin, bahnte sich seinen Weg bis hinab in die Küche der oberen Etage und hinterließ auch dort ein Loch in der Decke.
Die Prümer Feuerwehr, flott an Ort und Stelle, brachte den Schmorbrand im Dachboden unter Kontrolle. Dabei setzten die Wehrleute sehr wenig Löschwasser ein, um den Folgeschaden so gering wie möglich zu halten. Die Einsatzkräfte versuchten anschließend, das Dach provisorisch wieder abzudichten.
Erstes Unwetter vorbei - aber das zweite folgte wenige Stunden später: Gegen elf Uhr schlug der nächste Blitz ein, wieder in einen Kamin, diesmal aber im Burgstück, dem kleinen Neubaugebiet neben dem Prümer Schulzentrum: "Es hat einen Stoß gegeben, dann kam Rauch", sagt Olga Antipin, die in dem gerade fertig gewordenen Neubau mit ihrem Mann Vitali und den beiden Kindern wohnt. Alle kamen rechtzeitig aus dem Haus, niemand wurde verletzt.
Auch im Haus der Antipins wurde der Kamin getroffen und beschädigt. Auch dort, sagt Reinhard Houscht, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Prüm, habe man mit möglichst wenig Wasser gelöscht. Der Schaden scheint dabei etwas geringer zu sein als im Haus der Lambertis: Soweit abzuschätzen war, geriet nur der Firstbalken in Brand. Im Einsatz waren die Wehren aus Prüm, Niederprüm, Weinsheim und Schönecken, außerdem das DRK und die Kriminalpolizei, für die jedoch bei beiden Bränden kein Zweifel an der Ursache besteht.
Im Raum Bleialf fiel am Morgen nach Blitzeinschlägen das Stromnetz aus, wie Hauptkommissar Gerhard Kauth von der Polizei Prüm mitteilt. Betroffen waren zahlreiche Orte, außerdem löste vermutlich der Netzausfall einen Überfall-Alarm in der Raiffeisenbank Bleialf aus.
In einigen Orten der Verbandsgemeinde Arzfeld gab es einen kurzzeitigen Stromausfall während der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Am Morgen schien alles wieder zu funktionieren, sagte Michael Thiel von der Verwaltung. Es habe zwar stark geregnet, allerdings sei die Feuerwehr nur einmal ausgerückt: Zu einem Haus in Jucken, in das Wasser eingedrungen war.
Kaum Schäden verzeichnet man in der Verbandsgemeinde Obere Kyll: "Wir haben nur einen leichten Landregen", sagte Ingo Klinkhammer von der VG-Verwaltung kurz nach zehn Uhr am Donnerstag. "Ansonsten blieben wir bisher verschont." Gegen Mittag wurde es wieder hell.

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